Zeitbilder 3, Schulbuch

Modul 1 – Verschiedene Aspekte der neuzeitlichen Kulturen 11 Fasse mit eigenen Worten den Inhalt von Luthers Thesen zusammen. Erkläre, wie er diese begründet. Erläutere, weshalb Papst Leo X. Luthers Thesen als ketzerisch beurteilt. Beurteile die ablehnende Haltung des Papstes. Arbeite nach M1 Vertiefe dein Wissen mit Fernsehdokumentationen zum Thema. Auch im Internet kannst du interessante Beiträge dazu finden (zB www.evang.at ). Arbeite nach A1 Luthers 95 Lehrsätze und sein Bruch mit dem Papst Gnade Gottes statt Ablass  Der deutsche Mönch und Lehrer Martin Luther* war empört über diesen Ablasshandel. So wie er die Bibel verstand, konnte ein Mensch ausschließlich durch seinen Glauben und durch die Gnade Gottes zum ewigen Leben gelangen und nicht durch gute Taten und schon gar nicht mit Geld. Luther fasste seine Kritik in 95 Thesen (= Lehrsätzen) zusammen und stellte sie am 31. Oktober 1517 öffentlich zur Diskussion. Mit Hilfe des neuen Buchdrucks (S. 30) war seine Schrift bald überall im Reich Kaiser Karls V.* bekannt. Der Kirchenbann  Papst Leo X. erklärte 41 dieser Thesen für falsch. Er forderte Luther auf, diese zu widerrufen und seine Schriften öffentlich zu verbrennen. Luther entfachte, gemeinsam mit seinen Studenten, ein Feuer: Doch darin verbrannten sie das Schreiben des Papstes und andere kirchliche Bücher. Das bedeutete für Martin Luther den Kirchenbann (= Ausschluss aus der Kirche). Auf den Kirchenbann folgt die Reichsacht Luther wird geächtet  Im Jahr 1521 lud Kaiser Karl V. Luther vor den Reichstag in Worms. Auch dort weigerte Luther sich, seine Lehren zurückzunehmen. Der Kaiser verbot Luthers Schriften und verhängte über ihn die Reichsacht*. Damit war Luther vogelfrei – jedermann konnte ihn straflos töten. Doch hatte er noch immer freies Geleit* und in seinem Landesherrn, dem Kurfürsten Friedrich von Sachsen, einen mächtigen Beschützer. Dieser ließ ihn auf der Heimreise zum Schein überfallen und anschließend auf die Wartburg* bringen. Die deutsche Bibel  Dort übersetzte Luther die Bibel aus dem Lateinischen ins Deutsche. Diese „Lutherbibel“ wurde gedruckt und fand reißenden Absatz. Viele Menschen lernten erst durch sie lesen (S. 30). Luther legte damit einen wichtigen Grundstein für eine einheitliche deutsche Schriftsprache. Luthers Lehren lösten eine religiöse Bewegung, die Reformation, aus. Diese führte schließlich zur Kirchenspaltung. 15. Jh. 16. Jh. Aus Luthers Thesen (1517) Q 32. Wer durch Ablass- briefe meint, seiner Seele sicher zu sein, der wird ewiglich verdammt sein samt seinen Lehrmeistern. 36. Jeder Christ, der aufrichtig bereut, hat vollkommenen Erlass von Strafe und Schuld – auch ohne Ablassbriefe. 43. Man lehre die Christen, dass es besser ist, Armen etwas zu geben und Bedürftigen zu leihen, als Ablässe zu kaufen. 86. Warum erbaut der Papst, dessen Vermögen heutigen Tages fürstlicher ist als das der reichsten Geldfürsten, nicht lieber die Peterskirche von seinen eigenen Geldern als von dem armer Gläubiger? (In: G. Guggenbühl u. a., Quellen zur Geschichte der Neueren Zeit) Papst Leo X. beurteilte 41 von Luthers Thesen als ketzerisch (Auszug): Q 5. Dass es drei Teile der Buße gebe, nämlich Reue, Beichte und Genug- tuung, ist weder in der heiligen Schrift noch bei den alten heiligen christlichen Lehrern begründet. 18. Die Ablässe sind fromme Täuschungen der Gläubigen. 20. Betrogen werden, die glauben, die Ablässe seien heilsam und zum Vorteil des Geistes nützlich. 25. Der Römische Bischof, der Nachfolger Petri (= der Papst), ist nicht der von Christus selbst im seligen Petrus eingesetzte Statthalter Christi über alle Kirchen der ganzen Welt. (Die von Leo X. als Irrtümer verurteilten 41 Sätze Luthers) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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