Zeitbilder 3, Schulbuch

Modul 6 – Gewalt, Gefühle und Einstellungen im gesellschaftlichen Kontext 107 Bildung und Gesellschaft im 21. Jh.  Ist Bildung erblich? Mehr als jedes zweite Akademikerkind wird wieder Akademiker – aber nur jedes zwanzigste jener Kinder, deren Eltern maximal einen Pflichtschul- abschluss haben, studiert. Mädchen auf der Überholspur  Vor 1970 betrug der Anteil der Schüle- rinnen an Gymnasien nur ein Drittel und an den Universitäten ein Viertel der Studierenden. Seither hat sich im Verhältnis der Geschlechter beim Bildungsgrad viel verändert: Die Mädchen haben die Buben bei der Schul- und Hochschulbildung überholt. Bei den Einkommen liegen sie allerdings weiterhin zurück … 1750 heute Ein Gedankenspiel mit ernstem Hintergrund: D Wenn Anfang dieser Woche drei Kinder geboren werden – Marie, Kevin und Bülent –, dann würde selbst der unseriöseste Wettanbieter keine brauchbaren Quoten stellen. Der Weg der Kinder ist zu deutlich vorgezeichnet. Maries Eltern sind Akademiker in Wien. Also wird Marie studieren und mindestens doppelt so viel verdienen wie Kevin. Dessen Eltern sind über die Pflichtschule nicht hinausgekommen, damit ist Kevins Zukunft klar: Hauptschule, höchstens eine Lehre. Er wird sechs Jahre früher sterben als Maries Bruder (ebenfalls Akademiker). Besonders schlecht hat es Bülent in der Geburtslotterie erwischt: türkische Eltern, Hilfsarbeiter, die am Land leben. Bülent kann froh sein, wenn er den Pflichtschulabschluss schafft – und er wird drei Mal so oft arbeitslos sein wie Marie. (In: Eva Linsinger und Christa Zöchling, Profil, 12.6.2013) Die Bedeutung von Bildung D Ein hoher Bildungsstand der Bevölkerung und eine hohe Qualität des Bildungssystems sind wichtige Voraussetzungen für wirtschaftliche Erfolge und für die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes, aber auch die Basis für Kreativität und die Nutzung von technischen, sozialen und organisatorischen Innovationen. Gleichzeitig helfen Aus- und Weiterbildung, die Herausforderungen, die aus Globalisierung oder Alterung resultieren, zu bewältigen; sie schaffen die Rahmenbedingungen, auf technologischen Wandel zu reagieren und aus der Globalisierung Nutzen zu ziehen. Auf individueller Ebene schlägt sich höhere Ausbildung, die am Arbeitsmarkt verwertbar ist, in höheren persönlichen Einkommen nieder und reduziert das Arbeitslosigkeitsrisiko, insbesondere jenes im Alter. Darüber hinaus beschreibt eine Arbeit (…) den positiven Zusammenhang zwischen Bildungsstand und Gesundheit, Lebenserwartung, Familienbeziehung, Bildungsstand der Kinder, Gesetzestreue, Lebensweise, Sparquote und Teilnahme an Wahlen. (In: Julia Bock-Schappelwein, Martin Falk: Die Bedeutung von Bildung im Spannungsfeld zwischen Staat, Markt und Gesellschaft. 2009) Veränderung der Bildungs- kultur im 21. Jahrhundert: D 1. Der Umgang mit Wissen und Information verändert sich durch digitale Medien. 2. Digitale Medien unter- stützen politische Bildung, aktive Bürgerbeteiligung und Demokratisierungsprozesse durch Vernetzung und Kooperation. 3. Private und beruflich/ öffentliche Belange verschmelzen zusehends durch digitale Medien. 4. Vernetzung gewinnt in der Kommunikation an Bedeutung. 5. Das Lernverhalten verändert sich durch digitale Medien. (https://de.slideshare.net/ gabyfilzmoser/social-media- in-zahlen) Erörtere anhand der Darstellung oben die Veränderung der Bildungs- kultur im 21. Jh. Bewerte anhand der Darstellung „Gedankenspiel“ die Aussage: „Bildung ist erblich.“ Analysiere anhand der Darstellung „Bedeutung von Bildung“ die Bedeutung der Bildung für das Land, die Gesellschaft und den Einzelnen. Erkläre anhand der Darstellung „Bedeutung von Bildung“ den Zusammen- hang zwischen Bildungs- stand und Gesundheit, Lebenserwartung, Familien- beziehung, Bildungsstand der Kinder, Gesetzestreue, Lebensweise, Sparquote und Teilnahme an Wahlen. Arbeite nach M1 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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