Zeitbilder 3, Schulbuch
104 Beschreibe die Darstellung der Personen auf dem Bild der Familie Kaiser Maximilians. Analysiere das Verhältnis der Personen zueinander. Beurteile die Darstellung in Hinblick auf die Erbansprüche der dargestellten Personen. Formuliere drei Fragen, die dich im Zusammenhang mit dem Bild interessieren. Arbeite nach M2 Ehe und Liebe Die Ehe im Mittelalter Wenig Platz für Liebe zwischen Ehemann und Ehefrau Zu Beginn des 13. Jh. legte die Kirche die unauflösliche Ehe als Sakrament fest und beanspruchte zugleich, dass sie ihrer Gesetzgebung und Rechtsprechung unterliegen sollte. Für eine eheliche Verbindung war ab nun die (formelle) Zustimmung der Brautleute notwendig. Die mittelalterliche Ehe zeigt allerdings kaum Übereinstimmungen mit unserer heutigen Sichtweise auf die Ehe. Familiäre, soziale, wirtschaftliche und politische Interessen waren ausschlaggebend für eine Eheschließung, Zuneigung und Liebe spielten dagegen – wenn überhaupt – nur eine untergeordnete Rolle. Der Zweck der Ehe lag in der Zeugung legitimer Nachkommenschaft und in der Möglichkeit, erworbenen Besitz problemlos weiterzugeben. Die Ehe in der Renaissance Die Familie Kaiser Maximilians I.: Links hinten der Herrscher, rechts hinten Maria von Burgund (*1482), zwischen ihnen ihr Sohn Philipp der Schöne (*1506), vorne von links ihre Enkel Ferdinand (*1503) und Karl (*1500), rechts Ludwig von Böhmen und Ungarn (*1506). Das Bild soll die Erbansprüche des Hauses Habsburg darstellen. (Bernhard Strigel (1460–1528), nach 1515, Öl auf Holz, Kunsthistorisches Museum Wien) Eine „Ehe zur linken Hand“ – Liebe ohne Standesgrenzen: Michele Arnolfini war ein reicher Kaufmann in Brügge. Als solcher konnte er die vermögenslose Elisabeth nicht auf die übliche Art heiraten. Um ihr seine Liebe zu zeigen, heiratete er sie „zur linken Hand“. Dabei verzichtete die Ehefrau jedoch auf alle Rechte aus dieser Ehe und behielt auch ihren niedrigeren Stand. Außerdem waren weder sie noch die Kinder aus dieser Ehe erbberechtigt. (Jan van Eyck (1390–1441), 1434, Öl auf Holz, National Gallery, London) Arbeite die unterschiedliche Stellung einer Frau, die der gesellschaftlichen Oberschicht angehörte, im Verhältnis zu einer Frau aus einer unteren gesellschaftlichen Schicht heraus. Bewerte die Aussagen der obigen Darstellung und gib eine persönliche Stellungnahme dazu ab. Arbeite nach M1 Die Frauen in der Renaissance D Für die Frauen in der Renaissance war das Leben sehr unter- schiedlich. Jene, die das Glück hatten, einer wohlhabenden bürgerlichen oder sogar einer adligen Familien anzugehören, profitierten vom neuen humanistischen Denken. Vor allem dann, wenn sie in der Stadt lebten. Diese weibliche Oberschicht erfuhr eine spürbare Aufwertung und hatte – in begrenztem Rahmen – die Möglichkeit ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. (…) Für die normale Renaissance-Frau, vor allem auf dem Land, änderte sich aber im Vergleich zum Mittelalter nicht viel. Sie unterlag weiterhin der Autorität des Mannes, war von ihm finanziell abhängig und hatte eine rechtlose Stellung. (…) Es herrschte noch immer das Frauenbild der Bibel vor. Die Frau galt demnach als minderwertig, weil sie laut der Schöpfungsgeschichte nur aus Adams Rippe entstanden war und beim Sündenfall die Schuld an der Verbannung aus dem Paradies trug. (https://www.scheidung.de ) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum es Verlags öbv
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