Zeitbilder 3, Schulbuch

Modul 7 – Revolutionen, Widerstand, Reformen 103 Wir trainieren Kompetenzen 1750 1794 1. Arbeitsauftrag: Interpretiere die Aussagen Rousseaus. Stelle aufgrund dieser Aussagen dar, warum absolutistische Herrscher manche Aufklärer verhaften ließen. 2. Arbeitsauftrag: Ein Philosoph der Auf- klärung beschreibt in einer kurzen Erzählung ein Land, wie er es sich vorstellt. Schreibe seine Erzählung auf. Vergleiche sein Land mit unserem heute. 3. Arbeitsauftrag: Bei der Erstürmung der Bastille am 14. Juli 1789 gab es über 100 Tote. Diskutiert, warum es in Frankreich trotzdem wichtig ist, das Ereignis jedes Jahr zu feiern. 4. Arbeitsauftrag: Beschreibe, analysiere und interpretiere die Karikatur. Arbeite heraus, was der Zeichner mit der Karikatur ausdrücken wollte. Arbeite nach A2 Arbeite nach M2 5. Arbeitsauftrag: Analysiere den Quellentext. Arbeite die zeitgenössische Beurteilung der Revolutionsgerichte heraus. Vergleiche die Karikatur mit dem Quellentext. Stelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede fest. Arbeite nach M1+M2 Arbeite nach M1 Über die Freiheit jedes Menschen sagte der Philosoph Jean-Jacques Rousseau 1762: Q Der Mensch wird frei geboren, und überall ist er in Ketten. (…) Solange ein Volk gezwungen wird zu gehorchen und gehorcht, so tut es wohl; sobald es aber das Joch abwerfen kann und es abwirft, so tut es besser. (…) Rechtmäßige Gewalt kann nur auf einer Übereinkunft der Menschen gründen. (…) Auf seine Freiheit verzichten heißt, auf seine Menschheit, die Menschenrechte, ja selbst auf seine Pflichten verzichten. Eine solche Entsagung ist mit der Natur des Menschen unvereinbar. (In: Heinrich Weinstock (Hg.): Jean-Jacques Rousseau, Der Gesellschaftsvertrag oder die Grundsätze des Staatsrechts) Der Zenit des französischen Ruhmes „Fahrt hin Religion, Gerechtigkeit, Treue und all ihr Schrecken unaufgeklärter Geister“ (Englische Karikatur auf die Hinrichtung Ludwigs XVI. von James Gillray (1757–1815), 1793) Vor die Revolutionsgerichte zerrten die Revolutionäre an- gebliche „Feinde der Republik“. Das waren erst Adelige und Priester, dann reiche Bürger und gemäßigte Abgeordnete des Konvents, am Ende auch Revolutionäre wie Jakobiner. In einem zeitgenössischen Bericht heißt es: Q Verhöre und Verteidigungen gibt es nicht mehr. Zeugen werden keine vernommen. Wer im Gefängnis sitzt, ist bereits zum Tode verurteilt. Der öffentliche Ankläger kommt kaum mehr zur Ruhe. In einem Raum neben seinem Büro wirft er sich nachts für einige Stunden auf seine Pritsche, um dann aufgeschreckt wieder an seinen Schreibtisch zu wanken. (…) Es gibt Verhandlungen, wo 100 oder 150 Angeklagte schon vor der Verhandlung als schuldig in die Listen eingetragen wurden. (…) Der eine Richter vertreibt sich die Zeit damit, Karikaturen der Angeklagten zu zeichnen, andere sind oft betrunken. (In: Martin Göhring, Geschichte der großen Revolution) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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