Zeitbilder 3, Schulbuch

102 Auf einen Blick Reformen und Revolutionen Die Aufklärung Im 17. und 18. Jh. schufen Gelehrte ein neues, naturwissenschaftlich bestimmtes Weltbild. Die Aufklärer forderten religiöse Toleranz, Abschaffung der Folter, Bildung für alle, Volkssouveränität und Gleichheit aller Menschen vor dem Gesetz. Die Aufklärer kämpften gegen die Bevormundung durch Kirche und Staat. Damit legten sie Grundlagen für Reformen und Revolutionen. Im 18. Jh. wurden manche Forderungen der Aufklärung von Herrschern des aufgeklärten Absolutismus (zB Friedrich II. von Preußen oder Joseph II. von Habsburg) verwirklicht. Reformen Maria Theresia musste um ihr Erbe Kriege führen. Schlesien ging an Preußen unter Friedrich II. verloren. Um eine schlagkräftige Armee finanzieren zu können, führte sie mit Unterstützung ihrer Berater zahlreiche Reformen in der Verwaltung und in der Wirtschaft durch. Aber auch Schulwesen und Rechtsprechung reformierte sie. Joseph II. war ein Anhänger der Aufklärung, ein Vertreter des aufgeklärten Absolutismus. Er hob zahlreiche Klöster auf und gestattete den evangelischen und den orthodoxen Christen freie Religionsausübung. Er schaffte die Leibeigenschaft ab und gründete Einrichtungen für die Kranken- und Armenfürsorge. Revolutionen Vor dem Ausbruch der Revolution war Frankreich hoch verschuldet. Adel und Geistlichkeit zahlten kaum Steuern. Die gesamte Last trug der Dritte Stand. Die Pariser Bürger stürmten am 14. Juli 1789 die Bastille, die Bauern erhoben sich gegen ihre Grundherren. Die Nationalversammlung hob alle Vorrechte von Adel und Geistlichkeit auf und beschloss die „Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte“. Der König wurde abgesetzt, die Republik ausgerufen (1792). In den Jahren 1793 und 1794 errichteten die Jakobiner eine Schreckensherrschaft unter der Führung von Robespierre. Robespierre wurde hingerichtet. Nun kam das Direktorium an die Macht. Im Februar 1848 kam es in Paris zu einer neuerlichen blutigen Revolution. Der König musste fliehen, die Republik wurde ausgerufen. In den deutschen Staaten erarbeitete die Nationalversammlung in Frankfurt eine Verfassung für einen einheitlichen deutschen Staat. Der preußische König lehnte die ihm angebotene Krone ab. Die Revolution war gescheitert. Im März 1848 brachen auch in Wien Aufstände aus. Sie wurden durch das Militär niedergeschlagen. Das einzige bleibende Ergebnis dieser Revolution war das Ende der Grundherrschaft – die Bauern- befreiung. Die Februarrevolution 1917 führte zum Ende der Zarenherrschaft in Russland. In der Oktoberrevolution 1917 brachte Lenin die Bolschewiki an die Macht. Nach dem Bürgerkrieg wurde die Sowjetunion (1922–1991) gegründet. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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