Zeitbilder 3, Schulbuch
10 Liste die Zustände in der Kirche auf, mit denen viele Gläubige unzufrieden waren. Beschreibe die drei Karikaturen* aus der Anfangszeit der Reformation (Ablasshandel, Papstesel, Teufel mit Luther als Sackpfeife): Wer oder was wird wie dargestellt? Beachte dabei körperliche Merkmale der Personen, symbolische Gegenstände, Hintergrund. Arbeite im Anschluss allgemeine Merkmale von Karikaturen heraus. Die Methode M2 auf S. 154 ff. hilft dir dabei. Informiere dich über die beiden Künstler und ihre religiöse Zugehörigkeit. Erläutere, was sie mit diesen Darstellungen ausdrücken wollten bzw. welche Absichten sie vielleicht damit verfolgten. Arbeite nach M2 Die katholische Kirche verweigert Reformen Missstände in der Kirche Das Luxusleben der Kirchenfürsten Im Mittelalter beeinflusste die Kirche viele Lebensbereiche der Menschen. Sie bestimmte, wie sich die Menschen zu verhalten hatten. Sie bestimmte, was richtig oder falsch, gut oder böse ist. Doch auch die höchsten Kirchenmänner führten nicht immer ein gottesfürchtiges Leben. Gegen Ende des Mittelalters nahmen die Missstände in der Kirche zu. Im Vatikan* lebten die Päpste in großem Luxus. Hohe kirchliche Ämter wie zB das Bischofsamt wurden von hohen kirchlichen Würdenträgern an Laien (= nichtgeistliche Bewerber) verkauft. Vielfach erhielten auch Verwandte oder Freunde gute Kirchenposten, mit deren Hilfe sie sich dann bereichern konnten. Die Gläubigen mussten diesen Luxus und den verschwenderischen Lebensstil dieser Kirchenfürsten mit neuen Steuern bezahlen. Die lateinische Bibel Die Seelsorge in vielen Dörfern und Märkten war schlecht. Nur wenige Pfarrer konnten lesen und schreiben. Die Bibel war in Latein verfasst und durfte nicht übersetzt werden. Die Geistlichen verdienten so wenig, dass sie daneben häufig als Gastwirte oder Bauern arbeiteten. Da war es kein Wunder, dass viele Gläubige nicht einmal das „Vaterunser“ beten konnten oder die zehn Gebote kannten. Keine Reformen Immer wieder forderten Geistliche Reformen. Doch diese Kritiker wurden von ihren Vorgesetzten zum Schweigen gebracht oder als Ketzer* verurteilt. Der Ablasshandel Normalerweise müssen Katholiken für die Vergebung ihrer Sünden beichten, bereuen und ein gutes Werk verrichten. Diese Bußen konnte aber der Papst „erlassen“ (daher: Ablass), wenn die Gläubigen stattdessen so genannte Ablassbriefe kauften. Und viele Gläubige waren dazu bereit, um auf diese Weise einen sicheren Platz im Himmel zu bekommen. So wurde der Handel mit dem Ablass für die Kirche zum großen Geschäft. Geld für den Petersdom Im Jahr 1506 beschloss Papst Julius II.*, über dem Grab des Apostels Petrus in Rom den Petersdom bauen zu lassen. Finanzieren wollte er diese riesige Kirche mit dem Verkauf von Ablassbriefen. Der Ablasshandel (Kolorierter Holzschnitt, Lucas Cranach d. Ä., 1521) Der Papstesel zu Rom (Holzschnitt, Lucas Cranach d. Ä., 1523) Teufel mit Luther als Sackpfeife (= Dudelsack) (Kolorierter Holzschnitt von Erhard Schön, 1530/35) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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