Zeitbilder 2, Schulbuch

98 Auf einen Blick Das Mittelalter Frankenreich Nach dem Zusammenbruch des weströmischen Reiches in der Völkerwanderungszeit (um 500) bildete sich in West- und Mitteleuropa das Frankenreich als größtes Reich heraus. Es erreichte unter Kaiser Karl dem Großen (um 800) seine mächtigste Stellung. Aus ihm gingen das westfränkische Reich (heute Frankreich) und das ostfränkische Reich (heute Deutschland) hervor. Unter Karl dem Großen wurden die Schrift vereinheitlicht und die Wissenschaften gefördert. Oströmisches Reich der Byzantiner Nach dem Untergang des weströmischen Reiches blieb das oströmische Reich als byzantinisches Reich noch fast 1000 Jahre lang bestehen. Im 15. Jh. wurde es durch die Osmanen endgültig erobert. Die Lage seiner Hauptstadt Konstantinopel begünstigte den Handel zwischen Europa, Asien und der Mittelmeerwelt. Die Entwicklung der kyrillischen Schrift unterstützte die Missionierung der Slawen. Ritterliche Lebensweise Sie prägte das (hohe) Mittelalter. Ritterlich leben bedeutet Schutz für die Kirche, die Schwachen, Witwen und Waisen. Der Lebensalltag auf den Burgen war oft armselig. Frauen waren im Rahmen dieser Lebensform in der Regel benachteiligt. Das Leben der Bauern Es war geprägt von Arbeit, Mühsal und oftmaligen Hungersnöten. Die Dreifelderwirtschaft und technische Fortschritte (zB Wendepflug) verbesserten die Ernteerträge. Mehr Menschen in den wachsenden Städten konnten ernährt werden. Städte entstehen Ab dem 12. Jh. entstanden immer mehr Städte. Sie wurden vor allem im Schutz von Burgen gegründet und dort, wo es günstig war, Handel zu treiben. Kaufleute und Handwerker galten als Bürger. Sie waren in Zünften organisiert und regierten in den Städten. Fernhandel und Geldwirtschaft Der Fernhandel zwischen Ländern und Kontinenten (Europa, Asien, Afrika) wurde wichtig; Städtebünde entstanden. Die Tauschwirtschaft – Waren werden gegen Waren getauscht – wurde abgelöst von der Geldwirtschaft: Waren werden gegen Geld getauscht. Romanik und Gotik So werden die zwei Baustile des Mittelalters bezeichnet. Österreich im Mittelalter Nach der Völkerwanderung siedelten sich Alemannen, Baiern und Slawen auf dem Gebiet des heutigen Österreich an. Nach dem Sieg auf dem Lechfeld erhielt der Babenberger Leopold I. im Jahr 976 die Mark an der Donau als Lehen. Nach und nach weiteten die Babenberger ihre Herrschaft aus. 1156 wurde Österreich zum Herzogtum erhoben. Die Herrschaft der Babenberger endete 1246 mit dem Tod Herzog Friedrichs II. Für kurze Zeit herrschte Ottokar von Böhmen über Österreich, in der Schlacht auf dem Marchfeld 1278 siegte jedoch König Rudolf I. von Habsburg und forderte die babenbergischen Länder für sich. Durch Heirat, Kauf und Kriege erwarben die Habsburger neue Gebiete. Sie herrschten über 600 Jahre in Österreich. Die Babenberger Der deutsche König Otto I. errichtete gegen die Ungarn eine Grenzmark. Die Babenberger herrschten von 976 bis 1246 in Österreich. Durch das „Privilegium minus“ wurde Österreich zum Herzogtum erhoben. Mit der Erwerbung des Herzogtums Steiermark vergrößerten die Babenberger ihr Gebiet beträchtlich. Die Babenberger starben mit dem Tod Friedrichs II. in der Schlacht an der Leitha aus. Die Habsburger König Rudolf I. von Habsburg besiegte König Ottokar von Böhmen in der Schlacht auf dem Marchfeld und erwarb damit für seine Familie Österreich und die Steiermark. Die nachfolgenden Habsburger erweiterten ihr Gebiet durch Heirat, Kauf, Erbverträge und Kriege (Hausmachtpolitik). Unter anderem erwarben sie Kärnten, Tirol, Vorarlberg und Triest. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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