Zeitbilder 2, Schulbuch

88 Wie die Bauern leben und arbeiten Arbeiten in den einzelnen Monaten (Karolingische Buchmalerei aus dem 9. Jh., aus: Codex 387, Abtei St. Peter, Salzburg) Vom Arbeiten und Hungern Von hundert arbeitenden Menschen sind heute in Öster- reich gerade noch vier in der Landwirtschaft beschäftigt. Im Mittelalter hingegen waren es etwa 95. Darüber hinaus mussten fast alle Familienmitglieder auf Hof und Feld mitarbeiten. Geringe Erträge Die Erträge aus dem Ackerbau waren gering. In einem durchschnittlichen Jahr konnte nur die dreifache Menge des ausgesäten Korns geerntet werden. Davon musste ein Drittel für die nächste Aussaat zurückgelegt werden. Von den restlichen zwei Dritteln mussten die Bauern ihre Abgaben an die Grundherren leisten und sich und ihre Familien ernähren. Missernten – Hungersnöte Trockenheit oder Über- schwemmungen führten oftmals zu Missernten. Das hatte im darauffolgenden Jahr eine Hungersnot zur Folge. Fast jeder Mensch durchlebte damals mehrere Hungersnöte. Von der Zwei- zur Dreifelderwirtschaft Höhere Erträge, weniger Hunger Bis ins 9. Jh. war die Zweifelderwirtschaft üblich: Die Bauern bearbeiteten nur eine Hälfte ihres Ackerlandes, die zweite Hälfte blieb brach liegen, d.h. sie wurde nicht bebaut, um wieder Nährstoffe zu sammeln. In der Folge setzte sich die Dreifelderwirtschaft durch. Der Boden wurde dreigeteilt: Mit der Dreifelderwirtschaft trugen also zwei Drittel des Bodens alljährlich Frucht. Der Ertrag stieg damit gegenüber der Zweifelderwirtschaft an. Hungersnöte wurden seltener. Beschreibe die bäuerlichen Tätigkeiten, die du auf den Bildern auf dieser Doppelseite erkennen kannst. Stelle sie in Beziehung zu den Jahreszeiten. Erkläre mithilfe des Bildes unten die Dreifelderwirtschaft. Arbeite nach M2 Die Dreifelderwirtschaft: Auf einem Stück Land wird im Rhythmus von drei Jahren der Anbau abgewechselt, damit sich der Boden erholt: Brache, Wintergetreide, Sommergetreide. Das Vieh weidet auf dem brachliegenden Abschnitt und düngt so den Boden. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des V rlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=