Zeitbilder 2, Schulbuch

Ritterliche Lebensweise Wer waren die Ritter? Ritter nannte man zunächst die niederen Adeligen und die bewaffneten Reiter der Lehensherren (S. 127). Ab dem 11. Jh. bezeichneten sich auch die Fürsten und der König als Ritter. Für sie war die ritterliche Lebensweise bedeutsam geworden. Schutz der Schwachen Ritterliche Lebensweise hieß Schutz für die Kirche, die Schwachen, die Witwen und die Waisen. Ein Ritter sollte sich anders benehmen und anders leben als die wilden, ungehobelten Krieger aus früheren Zeiten. Höflich und manierlich Die Kinder eines Adeligen wurden von frühester Kindheit an erzogen. Die Söhne blieben bis zum siebenten Lebensjahr unter der Obhut von Frauen. Dann übernahmen Männer ihre Erziehung. Die Buben (Pagen) lernten reiten, Speer, Schwert und Schild zu führen und „höfliches“, ritterliches Benehmen. Dazu gehörte es, Gespräche zu führen, ihrer Herrin und ihrem Herrn zu dienen und Tischmanieren zu erlernen, zB bei Tisch nicht zu rülpsen, sich nicht ins Tischtuch zu schnäuzen usw. Ein erfahrener Ritter belehrt den jungen Parzival (1210) Q Du darfst niemals scham- los sein. Ein Mensch, der sich nicht schämen kann, was taugt der noch? Zeige den Armen und Hilflosen gegenüber Milde und Güte. Bleibe immer hilfsbereit. Frage nicht zu viel und überlege dir immer genau, was du sagst. Im Kampf sollst du tapfer sein, aber auch Erbarmen zeigen. Bittet dich ein besiegter Gegner um sein Leben, so verschone ihn. (W. von Eschenbach, Parzival) ca. 1000 n. Chr. ca. 1350 n. Chr. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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