Zeitbilder 2, Schulbuch

80 Das Werden Österreichs Vorarlberg war in römischer Zeit Teil der Provinz Rätien. Im 5. und 6. Jh. wanderten die germanischen Alemannen ein. Nach der fränkischen Herrschaft war das Land vom 10. bis zum 13. Jh. in kleinere Herrschaftsgebiete aufgesplittert. Die bedeutendsten Herrschergeschlechter waren zunächst die Grafen von Bregenz, später die Grafen von Montfort. Im 14. und 15. Jh. erwarben die Habsburger nach und nach große Teile des Landes und fassten es zu einer Einheit zusammen. Tirol gehörte zu den römischen Provinzen Rätien und Noricum. Im Frühmittelalter wurde es durch die Baiern besiedelt. Das Land war wegen seiner Alpenübergänge (Brenner- und Reschenpass) ein wichtiges Bindeglied zwischen Deutschland und Italien. Zunächst standen große Teile des Landes unter der Herrschaft der Bischöfe von Brixen und Trient. Ab dem 12. Jh. wurden die weltlichen Grafen von Andechs, von Eppan und von Tirol immer mächtiger. Im 13. Jh. ging die Herrschaft auf die Grafen von Görz über, die ganz Tirol einigten. Im Jahre 1363 übergab Gräfin Margarete Maultasch* das Land an den Habsburger Rudolf IV.*. Salzburg lag in der römischen Provinz Noricum. Der Besiedlung durch die Baiern folgte die fränkische Herrschaft. Im Jahre 696 gründete der hl. Rupert am Fuße des Mönchsbergs das Kloster St. Peter. Es ist das älteste bestehende Kloster Österreichs. Auf Wunsch Karls des Großen erhob der Papst 798 Salzburg zum Erzbistum. Von hier aus erfolgte die Missionierung der Alpenslawen in Kärnten und der Steiermark. Die Erzbischöfe konnten sich gegen die Adeligen durchsetzen. Sie regierten selbst als Landesfürsten. Salzburg kam erst 1816 an das „Haus Österreich“. Kärnten war das Zentrum der römischen Provinz Noricum. Um 600 n. Chr. wurde „Karantanien“ von Baiern und Slawen besiedelt. Im Frankenreich war es eine so wichtige Grenzmark, dass wiederholt Angehörige des Kaiserhauses das Land regierten. Im Jahre 976 wurde Kärnten von Kaiser Otto II. zum Herzogtum erhoben. Die wichtigsten Herzogsfamilien im Hochmittelalter waren die Eppensteiner und die Spanheimer. Ihre Bemühungen, das Land unter ihrer Herrschaft zu einigen, scheiterten am Widerstand des weltlichen und geistlichen Adels. Der bedeutendste Kärntner Herzog war Bernhard von Spanheim im 13. Jh. Er ließ Völkermarkt und Klagenfurt zu befestigten Städten ausbauen. Herzogstadt war damals St. Veit an der Glan. Kärnten gelangte 1335 unter die Herrschaft der Habsburger. Martinsturm in Bregenz (Foto 2013) Schloss Tirol bei Meran (Foto 2010) Erzstift St. Peter in Salzburg (1699) Maria Saal (Ausschnitt, Postkarte, 1880) Die heutige Republik Österreich wurde im Jahre 1918 gegründet. Sie besteht aus neun Bundesländern. Hier erfährst du einiges über deren Entwicklung. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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