Zeitbilder 2, Schulbuch

64 Athen – Zentrum des antiken Welthandels Handwerks- und Handelszentrum Zur Zeit des Politikers Perikles (S. 121) war Athen eine blühende Handelsstadt. Aus der gesamten Mittelmeerwelt wurden Waren aller Art eingeführt. Die Athener machten gute Geschäfte – sowohl als Händler als auch als Handwerker. Geschickte Töpferinnen und Töpfer stellten kunstvolle Vasen und Ölkrüge her. Schmiede erzeugten teure Waffen und Rüstungen. Sattler fertigten begehrte Lederwaren an. Goldschmiede produzierten Schmuckstücke vor allem für reiche Athenerinnen. Neubau der Akropolis Unter Perikles setzte in Athen eine gewaltige Bautätigkeit ein. Nach dem Abzug der Perser (um 500 v. Chr.) wurden die im Krieg verwüsteten Häuser und Hafenanlagen wieder aufgebaut. Auch der niedergebrannte Burgberg der Athener, die Akropolis, wurde erneuert und um einige Tempel erweitert. Wohlstand Dafür wurden Baumeister und Steinmetze, Tischler und Zimmerleute, Maler und Bildhauer und sehr viele Hilfsarbeiter gebraucht. Für das Heranbringen der Materialien benötigte man viele Fuhrleute, für den wachsenden Seehandel immer mehr Matrosen. Das wiederum belebte den Straßen- und Schiffsbau. Diese blühende Wirtschaft verschaffte Athen großen Wohlstand. Werte die Karte aus. Liste auf, aus welchen heutigen Mittelmeerländern die Athener Bevölkerung damals ihre Waren bezog. Findet heraus, welche Waren, die ihr einkauft, aus dem Ausland kommen. Nennt ihre Herkunftsländer. Arbeite nach M4 Aus einer Rede des Politikers Perikles, 5. Jh. v. Chr.: Q Was die Armut betrifft, so bringt es niemand Schande, seine Armut zu bekennen, wohl aber, von ihr nicht durch Arbeit loszukommen … Wir sind die Einzigen, die einen Bürger, der sich nicht für den Staat interessiert, nicht für einen ruhigen Bürger, sondern für ein unnützes Mitglied des Staates halten. (In: Pseudo-Xenophon, Athenaion Politeia, 430 – 411 v. Chr.) Analysiere die Aussage des Perikles über die Armut und die Darstellung über „geachtete“ und „verachtete“ Arbeit. Beurteile, ob diese Auffassungen von Armut und Arbeit auch heute noch Gültigkeit haben. Begründe deine Meinung. Arbeite nach M1 Athen führte aus: Keramik, Olivenöl, Wein, Rüstungen und Waffen. Welche Waren nach Athen gebracht wurden, seht ihr in der Karte. Milet S chwar zes Meer M i t t e l m e e Athen Karthago Massilia Kyrene Attischer Seebund Weih- rauch, Mehl Sklaven, Mandeln, Getreide, Datteln Papyrus, Getreide, Arzneien Woll- sto e, Teppiche Birnen, Schafe, Kupfer Elfenbein, Häute, Gewürze Teppiche, Silber, Zinn Schweine, Käse, Dinkel, Ochsen- rippen Getreide, Sklaven, Fische Elfen- bein 0 250 500 750 km Import- güter Ein Zeitgenosse des Perikles beschrieb Athen so: Q Über die Produkte der ganzen hellenischen und barbarischen Welt verfügen allein die Athener. Denn wenn irgendein (Stadt-)Staat reich ist an Schiffsbauholz, Eisen, Kupfer oder Flachs, wo soll er es absetzen, wenn der Beherrscher der Meere (Athen) nicht damit einverstanden ist?… Und dass sie die Waren an andere (Stadt-)Staaten, die unsere Feinde sind, verkaufen, das gestatten wir nicht. Auch gut zu essen versteht man in Athen infolge des Seereiches. Was immer es an Delikatessen in Sizilien oder Unteritalien, Zypern, Ägypten, Indien, der Peloponnes oder sonst wo gibt, findet sich in Athen zusammen. (Thukydides (ca. 454– ca. 396 v. Chr.), Geschichte des Peloponnesischen Krieges) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des V rlags öbv

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