Zeitbilder 2, Schulbuch

Modul 2: Alte Kulturen 59 Alltag in der Provinz Römische Lebensweise Ausgehend von den Legionslagern und Städten verbreitete sich auch in den Provinzen auf österreichischem Boden die römische Lebensweise: Latein wurde zur Umgangssprache. Die Schrift und die Geldwirtschaft setzten sich durch. Bergbau und Landwirtschaft (auch der Weinbau) nahmen einen großen Aufschwung. Thermen und Amphitheater boten Genuss und Unterhaltung für die Massen. Die römischen Göttinnen und Götter und später das Christentum traten neben die einheimischen Gottheiten der Kelten (Gallier). Landleben Überall in den römischen Provinzen entstanden nach römischem Vorbild Bauernhöfe: kleinere und größere wie der Gutshof in Löffelbach bei Hartberg in der Oststeiermark. Dieser war vom 2. bis zum 4. Jh. bewohnt und nach dem Vorbild einer prächtigen Kaiservilla errichtet worden. Im Zentrum befand sich ein Innenhof, der von Säulen umgeben war, sodass ein Umgang entstand. Hier grenzten die Wohnräume an. Im Westen befand sich eine komfortable Badeanlage. Im Norden befand sich eine große, 40 m lange Repräsentationshalle mit einer Apsis*. Dort empfing der Gutsherr die Kleinbauern und Pächter, für die er in Rechtsprechung und Sicherheit verantwortlich war. Zu einer solchen „Villa rustica“ gehörten auch viele Nebengebäude: Getreidespeicher, Stallungen, Dreschplätze, Tennen, Trockenanlagen für Getreide und Obst, Räucherkammern, Schuppen und Werkstätten. Darüber hinaus befanden sich rund um den Gutshof Küchengärten und Obstgärten, Weiher, Tümpel, Wasserstellen, Koppeln, Weideflächen und Äcker. Die landwirtschaftlichen Produkte, die auf dem Gutshof erzeugt wurden, deckten den Eigenbedarf, wurden aber auch auf Märkten und an die Armee verkauft. Die „Villa rustica“ in Löffelbach bei Hartberg: Auf dem Bild sind die gut erhaltenen Grundmauern eines großen römischen Landsitzes aus dem 2. und 3. Jh. n. Chr. zu erkennen. (Foto 2005) Suche im Internet nach einer römischen „Villa rustica“ und fasse die gefundenen Informationen zu einem Kurzbericht zusammen. Vergleiche eine „Villa rustica“ mit einem Bauern- hof, der dir bekannt ist: Was ist gleich, was ist anders? Arbeite nach A1+M2 Ein typischer Gutshof (Villa rustica), wie er überall im Römischen Reich zu finden war. Auch in allen österreichischen Bundesländern wurden die Grundmauern solcher Landsitze freigelegt. (Rekonstruktionszeichnung) ca. 450 v. Chr. 488 n. Chr. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=