Zeitbilder 2, Schulbuch

58 Austria Romana Römische Provinzen Das Königreich Noricum hatte schon lange gute Beziehungen zu Rom. Es lieferte Eisen, Salz und Tauerngold. Hier ging die Machtübernahme durch die Römer friedlich vor sich. In Pannonien und Rätien hingegen gab es Widerstand. Diese Gebiete wurden von den Legionen erobert. Donaugrenze Immer wieder bedrohten die Germanen die Provinzen. Deshalb befestigten die Römer die Donaugrenze. An wichtigen Stromübergängen errichteten sie Militärlager: die Legionslager Carnuntum (Petronell) und Vindobona (Wien) oder Kastelle* wie Lauriacum (Lorch) und Lentia (Linz). Eine Kette von Wachttürmen und die Donauflotte ergänzten die Verteidigungsanlagen. Städte In der Nähe der Militärlager entstanden Zivilstädte. In diesen lebten einheimische und römische Handwerker und Händler, die Familien der Legionäre und ausgediente Soldaten. Aber auch im Landesinneren entwickelten sich zahlreiche Städte. Die größte römische Stadt auf dem Gebiet des heutigen Österreich war Carnuntum mit 50 000 Einwohnern. Hier gab es nicht nur Häuser mit Mosaikböden, Badezimmern und Warmluftheizungen, sondern auch zwei große Amphitheater für Gladiatorenspiele, von denen eines 20 000 Menschen fasste. Carnuntum war auch ein wichtiger Handelsplatz. Straßen Die Römer waren Meister des Straßenbaus. Mit ihren dauerhaften und gut gepflasterten Straßen verbanden sie die Städte miteinander. Auf ihnen marschierten die römischen Legionen, rollten die Wagen der Kaufleute und der kaiserlichen Kuriere. Ende der Römerherrschaft Schließlich gelang es jedoch nicht mehr, die Donaugrenze zu verteidigen. Sie wurde im Jahre 488 aufgegeben. Die Legionen zogen nach Italien und mit ihnen viele Bewohnerinnen und Bewohner unserer Heimat. Das Gebiet des heutigen Österreich war weitgehend menschenleer. Österreich zur Römerzeit: „Austria Romana“ Wie dir die Karte zeigt, gehörte der Osten unseres Landes zur Provinz Pannonien. Diese reichte vom Wienerwald bis tief nach Ungarn hinein. Westlich davon bis zum Inn erstreckte sich die Provinz Noricum. Noch weiter im Westen schloss sich die Provinz Rätien an. S a l z a c h (I s o a t a ) D r a u ( D r a v u s ) M u r ( M u r u s ) E n n s ( A n i s u s ) D o n a u ( D a n u v i u s ) I n n I n n ( A e n u s ) ( A e n u s ) Q u a d e n Veldidena Aguntum Teurnia Santicum Virunum Flavia Solva Scarabantia Carnuntum Vindobona Comagenae Cetium Lauriacum Lentia Ovilava Juvavum Brenner Plöckenpass Katschberg RadstädterTauern Pyhrn- pass wichtige Straßen heutige Staatsgrenze I t a l i a R a e t i a N o r i c u m P a n n o n i a 0 75 km 25 50 M a r kk o m a n n e n Brigantium Reschenpass Römischer Reisewagen aus dem 1. Jh. n. Chr.: Relief an der Außenwand der Kirche in Maria Saal, Kärnten. Das Verkehrswesen war bestens organisiert: In Abständen von 15 km gab es Poststationen zum Pferdewechsel, alle 45 km eine Rast- stätte. Bei Eilfahrten schafften die Reisewagen 70 km am Tag. (Foto 2010) Nenne die einstige römische Provinz, in der du heute wohnst. Stelle fest, welche Römer- städte es in deiner engeren Heimat gab. Ordne die österreichischen Bundesländer den römischen Provinzen zu. Ermittle (zB Internet oder Geographieatlas) die heut- igen Namen der eingezeich- neten römischen Städte. Arbeite nach M4+A1 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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