Zeitbilder 2, Schulbuch

46 Griechenland: Olympische Spiele und Theater Die Olympischen Spiele – ein nationales Fest Alle vier Jahre Wie ihr sicherlich wisst, finden alle vier Jahre Olympische Spiele statt. Diese Wettkämpfe werden heute als Sommer- und Winterspiele abgehalten. Dabei sollen Sportlerinnen und Sportler aus aller Welt friedlich um Medaillen kämpfen. Die modernen Olympischen Spiele wurden erstmals 1896 in Athen abgehalten. Die Idee dieser Spiele geht aber schon auf die Griechen des Altertums zurück. Spiele zu Ehren des Zeus Schon in frühester Zeit pilgerten die Griechen aus allen Teilen des Landes zu dem kleinen Ort Olympia* auf der Halbinsel Peloponnes. Dort opferten sie dem Göttervater Zeus und beteten zu ihm. Schon seit 776 v. Chr. verbanden sie diese religiösen Feiern mit sportlichen Wettkämpfen. Sie fanden alle vier Jahre statt und waren so bedeutungsvoll, dass sie die Griechen später für ihre Zeitrechnung verwendeten: Sie rechneten in Olympiaden, das sind die Zeitspannen zwischen zwei Olympischen Spielen. Olympischer Friede Zu den Spielen waren die Griechen der gesamten Mittelmeerwelt – vom Schwarzen Meer bis nach Spanien – zugelassen. Nicht-Griechen und Sklaven war die Teilnahme verboten, Frauen durften nicht einmal zusehen. Für die Dauer der Spiele wurde der Olympische Friede unter allen Stadtstaaten ausgerufen. Durch ihn war ein sicherer Ablauf der Spiele gewährleistet. Olympische Wettkämpfe – einst und heute Fünf Tage Wettkampf Heute bestehen die Olympischen Sommerspiele aus mehr als 300 Wettbewerben. Immer wieder werden neue Sportarten in das Programm aufgenommen. Die Olympischen Spiele des Altertums veränderten dagegen ihr Programm in fast tausend Jahren kaum. Die Spiele dauerten fünf Tage. Sie beinhalteten ein Wagenrennen, den Faustkampf und den Fünfkampf (dazu zählten: Laufen, Weitspringen, Speer- und Diskuswurf, Ringen). Olympischer Eid Damals wie heute schwören die Sportler und Sportlerinnen vor dem Beginn der Wettkämpfe ihren Olympischen Eid. Beendet werden die Spiele heute mit einer großartigen Schlussveranstaltung. Vor zweitausend Jahren endeten die Spiele mit einem Dankesopfer an die Göttinnen und Götter und einem gemeinsamen Essen für die Sieger. Antiker Profisport In Olympia bekamen die Athleten für den Sieg nur einen Kranz aus Ölzweigen. Doch zu Hause wurden die Olympiasieger mit großem Jubel empfangen und mit großzügigen Geschenken belohnt: Lebenslange Steuerfreiheit, lebenslange Gratismahlzeiten im Rathaus und Geldgeschenke waren üblich. So konnten die Athleten ganzjährig trainieren. Den Profisport gab es also schon in der Antike. Snowboarden wurde erstmals 1998 eine olympische Disziplin und erfreut sich großer Beliebtheit. Julia Dujmovits wurde Olympiasiegerin im Parallel-Slalom in Sotschi 2014. (Foto 31. 1. 2015) Seit dem Jahr 2000 lautet der Eid der Olympiateilnehmer und Olympiateilnehmerinnen: Q Im Namen aller Athleten verspreche ich, dass wir an den Olympischen Spielen teilnehmen und dabei die gültigen Regeln respektieren und befolgen und uns dabei einem Sport ohne Doping und ohne Drogen verpflichten, im wahren Geist der Sportlichkeit, für den Ruhm des Sports und die Ehre unseres Teams. (www.oeoc.org ; 11.1.2016) 5000-Meter-Lauf der Damen bei den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro in Brasilien im August 2016 (Foto 19. 8. 2016) Olympische Disziplinen in der Antike (Griechische Vasenmalerei, 6. Jh. v. Chr.) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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