Zeitbilder 2, Schulbuch

148 Mitbestimmen: in der Schule Manchmal stöhnst du vielleicht: „Alles entscheiden die Lehrerinnen und Lehrer, wir dürfen gar nicht(s) mitbestimmen.“ Stimmt nicht ganz – denn es gibt auch in der Schule ziemlich viele Bereiche, in die du dich einbringen kannst: Sicher habt ihr in der Klasse eine Klassensprecherin oder einen Klassensprecher. Sie bzw. er hat den Auftrag, Wünsche, Anliegen und Probleme stellvertretend für die Klasse dem Klassenvorstand, den Lehrern und Lehrerinnen, dem Direktor oder der Direktorin, anderen Klassen gegenüber vorzutragen. Ihr alle habt sie oder ihn in einer geheimen, demokratischen Wahl gewählt. In manchen Klassen gibt es einen „Klassenrat“. Darin können alle Mitglieder einer Klasse gleichberechtigt teilnehmen. Vorhaben, Ideen, aber auch Probleme werden diskutiert und bearbeitet. Einige von euch sind vielleicht sogar als Streitschlichterinnen oder Streitschlichter aktiv und helfen mit, Konflikte unter Jugendlichen zu lösen. Rechte und Pflichten von Schülerinnen und Schülern und auch von Lehrerinnen und Lehrern werden von den Schulgesetzen geregelt. Jede Schule kann dazu noch eine Hausordnung erarbeiten, die zu ihr passt. Darüber hinaus gibt es in einigen Schulen oder Klassen zusätzlich noch eine so genannte Verhaltensvereinbarung: Darin machen Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer (manchmal auch Eltern) gemeinsam aus, welches Verhalten die Beteiligten zeigen sollen. Dadurch soll ein Klima entstehen, in dem jede und jeder sich wohlfühlt, alle einander respektieren und helfen und somit das Lernen und das Miteinander Spaß machen können. Aktiv werden: in Städten und Gemeinden In Österreich gibt es viele Städte und Gemeinden, in denen Kinder und Jugendliche zum Mitmachen und Mitentscheiden aufgefordert werden. Dies geschieht oft bei Fragen, die Jugendliche betreffen, wie zB die Errichtung von Freizeit-Einrichtungen oder Jugendtreffs. Sie werden oft auch bei Projekten zugezogen, die sich auf zukünftige Entwicklungen in den Gemeinden beziehen. Manchmal werden Jugendverbände oder von Kindern und Jugendlichen direkt gewählte Vertretungen („Kinder- und Jugendparlamente“) zur Mitarbeit eingeladen. An manchen Orten werden Kinder und Jugendliche auch zu bestimmten Terminen eingeladen (Kinder-Sprechstunden, Kinder-Gemeinderatssitzungen etc.). Dort können sie Politikerinnen und Politikern und anderen Verantwortlichen ihre Wünsche, Ideen oder Probleme vortragen. Es gibt auch Modelle der Beteiligung, bei denen Erwachsene im Auftrag von Kindern für deren Interessen auftreten. Bildet Kleingruppen und führt eine Befragung in der Klasse oder Schule durch. - Welche Entscheidungen werden in der Klasse oder Schule getroffen? - Wer trifft diese? - Bei welchen Fragen dürfen die Schülerinnen und Schüler mitreden oder mitbestimmen? - Bei welchen Fragen möchten die Schülerinnen und Schüler stärker mitentscheiden? Stellt eure Ergebnisse auf Plakaten dar. Arbeite nach M6 Beschreibt die Karikatur. Erklärt, welche Aussage über das Thema „Handys im Unterricht“ getroffen wird. Diskutiert die Regelung, die an eurer Schule gilt. Arbeite nach M2+A2 Zukunftswerkstatt – ein Jugendprojekt in unserer Stadt/ Gemeinde/ Bezirk: Bildet Kleingruppen und überlegt: - Was gefällt euch, was stört euch, was fehlt euch in eurem Wohnort? - Was könnte verbessert werden? (Projekte, neue Einrichtungen schaffen, Verhalten, …) - Stellt euch gegenseitig eure Ideen vor. Schreibt der Bürger- meisterin bzw. dem Bürgermeister und ladet sie bzw. ihn in eure Klasse zu einer Diskussion über eure Anliegen ein. Arbeite nach A2 Die Jugend …besser (erzogen) als ihr Ruf! (Karikatur, A. Sancha, 2016) N r zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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