Zeitbilder 2, Schulbuch

Modul 4: Ausbeutung und Menschenrechte – ein Längsschnitt 139 Sklavenhandel auch genannt wurde. 1838 wurde die Sklaverei in England verboten. Langsam folgten auch die anderen europäischen Staaten. In den USA beendeten die Nordstaaten die Sklaverei 1808. In den Südstaaten wehrten sich die einflussreichen Plantagenbesitzer gegen dieses Verbot. 1861 kam es schließlich zu einem blutigen Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südstaaten. Nach seinem Ende (1865) erfolgte die Abschaffung der Sklaverei für die gesamten USA. Als letztes Land verbot Brasilien 1888 die Sklaverei. Sklaverei existiert heute noch Moderne Sklaverei Die Sklaverei ist offiziell weltweit – mit Ausnahme von Nordkorea – abgeschafft. Dennoch existiert sie heute noch. Formen moderner Sklaverei sind zB Kinderarbeit, Zwangsprostitution, Einsatz von Kindersoldaten sowie Leibeigenschaft und wirtschaftliche Ausbeutung. Menschen werden zur Arbeit in Fabriken, Minen oder auf Baustellen und Farmen gezwungen. Mehrere tausend Frauen und Kinder wurden vom IS (Islamischer Staat) entführt und werden als Sklaven gehalten. Laut dem „Global Slavery Index“ leben heute etwa 46 Millionen Menschen in sklavenähnlichen Verhältnissen, knapp zwei Drittel von ihnen in Asien. In Österreich gibt es nach Schätzungen 1500 „moderne Sklavinnen und Sklaven“. Plan eines Sklavenschiffes: Der Plan zeigt die bestmögliche Ausnutzung des Schiffsraumes. Schlechte Versorgung, Schmutz und Krankheiten machten den Transport zu einer Hölle. Viele Menschen überlebten die Überfahrt nicht. (Lithografie, 1825) Fasse mithilfe der Text- quellen und des Autoren- textes zusammen, wie versklavte Menschen von Sklavenhändlern und ihren Besitzern behandelt wurden. Zeige auf, wer die erzählende Person in der Textquelle auf S. 138 ist. Arbeite heraus, in welcher Situation sie sich befindet, und erläutere ihre Perspektive auf das Geschehen. Diskutiert, welche Maß- nahmen Regierungen und internationale Organisationen gegen „moderne Sklaverei“ ergreifen könnten. Arbeite nach M1+A2 Der angesehene amerikanische Sklaverei-Forscher Kevin Bales über den Unterschied zwischen „alter“ und „moderner“ Sklaverei, 2008: Q In der Vergangenheit bedeutete Sklavenhaltung, dass eine Person eine andere rechtmäßig besaß; in der modernen Sklaverei ist dies nicht der Fall. Heute ist Sklaverei weltweit verboten, daher ist es nicht mehr möglich, Menschen legal zu besitzen. Kauft jemand heutzutage Sklaven, verlangt er keine Quittung oder Eigentumsurkunde, sondern erwirbt die Verfügungsmacht über einen anderen und setzt Gewalt ein, um diese aufrechtzuerhalten. Sklavenhalter genießen alle Vorteile der Inhaberschaft, ohne gesetzlich dazu berechtigt zu sein. In Wirklichkeit ist es für Sklavenhalter sogar von Vorteil, nicht rechtmäßige Besitzer zu sein, da sie so die Sklaven völlig ihrer Kontrolle unterwerfen können, ohne eine wie auch immer geartete Verantwortung für sie zu übernehmen. Daher ziehe ich die Bezeichnung Sklavenhalter dem Begriff Sklavenbesitzer vor. (K. Bales, Moderne Sklaverei) ca. 1500 n. Chr. heute Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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