Zeitbilder 2, Schulbuch

134 Sklavinnen und Sklaven – ausgebeutet und rechtlos Sklaverei – Unmenschlichkeit seit Jahrtausenden Was Sklaverei bedeutet In Athen bestand ungefähr ein Drittel der Bevölkerung aus Sklavinnen und Sklaven. Das waren völlig rechtlose Männer, Frauen und Kinder. Sie waren Eigentum eines „Herrn“. Dieser hatte unbeschränkte Gewalt über sie: Er konnte Sklavinnen und Sklaven kaufen und verkaufen, um Geld verleihen, schlagen und im schlimmsten Fall sogar töten. Sklaven als „Wirtschaftsmotor“ Zehntausende Sklaven arbeiteten im Silberbergwerk nahe Athens, viele Tausende auf den Feldern römischer Großgrundbesitzer. Nahezu jeder Handwerker und Händler beschäftigte Sklavinnen und Sklaven in seinem Betrieb. Selbst arme Bürger konnten sich einen oder zwei dieser Arbeitskräfte leisten. Dazu kamen noch die vielen Sklavinnen und Sklaven, die in den vornehmen Häusern als Dienstpersonal arbeiten mussten. Gebildete Sklaven wurden auch als Erzieher, Lehrer oder Schreiber eingesetzt. Sklavinnen und Sklaven – eine begehrte Ware Kauf oder Vermietung Sklavinnen und Sklaven wurden auf dem Markt gekauft – wie jede andere Ware auch. Der Käufer benötigte sie entweder selbst oder er vermietete sie an andere Personen weiter. Immerhin konnte man in Athen von der Vermietung dreier Sklaven bereits ganz gut leben. Mancher Athener besaß 100, der Politiker Nikias setzte in seinen Silberminen 1000 Sklaven ein. Unterschiedliche Arbeitsbedingungen Die Bergwerksarbeit war sicher am härtesten, aber auch die Arbeit auf den Feldern war sehr anstrengend. Besser hatten es die Sklavinnen und Sklaven in den privaten Haushalten oder als Lehrer, Schreiber, Ärzte … . Kinder von Sklavinnen Sie waren ebenso zur Sklaverei verdammt wie ihre Mütter. Oft wurden sie schon in jungen Jahren verkauft. So ersparte sich ihr Besitzer die Kosten für Kleidung und Nahrung. War ein Sklave oder eine Sklavin erst einmal arbeitsfähig, dann war im Normalfall sein bzw. ihr Überleben gesichert: Die „Herren“ lebten ja von der Arbeitskraft dieser Menschen. Meistens versorgten sie auch die kranken und alt gewordenen Sklavinnen und Sklaven. Sklavenpreise in Athen (5. Jh. v. Chr.) Drachmen* ein Knabensklave 70 ein guter Handwerker 300 ein schönes Mädchen 300 ein Bergbaufachmann 6000 ein Mietsklave pro Tag 1 Obole Löhne und Kosten Tageslohn eines Ruderers, eines Richters oder Ratsmitgliedes 1 Tageslohn eines guten Handwerkers 2 ein Schaf 1 Mindestkosten für die jährliche Lebenshaltung einer Familie 120 ein schönes Haus ca. 3000 eine Tischlerwerkstatt mit 20 Tischlern ca. 4000 (1 Drachme = 6 Obolen) Handwerker in einer Tongrube (Tontäfelchen, korinth- isch, Mitte des 7. Jh. v. Chr., Weihgabe an Poseidon) Indische Kinder sammeln Kohle in einem Kohlebergwerk. (Jharkand, Dhansar, Foto 2010) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des V rlags öbv

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