Zeitbilder 2, Schulbuch

124 Volkszählungen Um die Steuern berechnen zu können, ließ Augustus mehrmals Volkszählungen durchführen. Knapp 5 Millionen männliche römische Bürger wurden damals gezählt. Zusammen mit Frauen, Kindern, Sklaven und Fremden dürften etwa 50 Millionen Menschen im römischen Weltreich gelebt haben. Fast 500 Jahre (west-)römische Kaiserzeit Schreckensherrschaft Wenige Jahrzehnte nach dem Tod des Augustus folgte aus seinem Herrschergeschlecht Kaiser Nero. Er verfiel dem Wahnsinn und übte eine Schreckensherrschaft aus. Ihr fielen tausende Menschen zum Opfer (u. a. seine Mutter, seine Ehefrau, viele Christinnen und Christen). Adoptiv*- und Soldatenkaiser Im 2. Jh. suchten sich die Kaiser schon sehr früh geeignete Nachfolger und adoptierten sie. Im 3. Jh. riefen die Legionssoldaten in den Provinzen ihre Befehlshaber zu Kaisern aus. Oft regierten mehrere dieser „Soldatenkaiser“ gleichzeitig, was immer wieder zu blutigen Machtkämpfen führte. Erst Kaiser Diokletian* (284) konnte wieder die Alleinherrschaft herstellen. Reichsteilung Auf Dauer ließ sich das Riesenreich nicht mehr nur vom Zentrum Rom aus regieren. Deshalb wurde es 395 n. Chr. geteilt (S. 53). Doch auch das konnte den Untergang des Weströmischen Reiches (476) nicht mehr aufhalten. 3 2 1 Rom um 300 n. Chr. im Modell: Neben zahlreichen Regierungsgebäuden, Tempeln, Arenen, Theatern und Bäderanlagen sind deutlich erkennbar: (1) das Forum Romanum, (2) das Kolosseum und der (3) Circus Maximus (größtes Veranstaltungsgebäude aller Zeiten, Platz für 358 000 Menschen) (Rekonstruktion) Erstellt in Partner- oder Gruppenarbeit eine Liste jener euch bekannten Länder, die - eine Monarchie als Staatsform haben, - von einem „Alleinherrscher“ - oder von nur einer Partei als Diktatur regiert werden. Vergleicht die Vor- und Nachteile verschiedender Staats- und Herrschaftsformen. Diskutiert, welche Staatsform euch als beste erscheint. Begründet eure Standpunkte. Arbeite nach A2 Einer der angesehensten Adoptivkaiser war Marc Aurel (hier auf einem Triumphwagen dargestellt). Um die Kriegskasse aufzufüllen, ließ er sogar die kaiserlichen Kronjuwelen versteigern. Denn in seiner Regierungszeit (161 –180) drangen die Germanen bis zur Adriaküste vor. Deshalb begab sich der Kaiser auch zu seinen Truppen an die Donaugrenze. Marc Aurel gilt als „Philosoph auf dem Kaiserthron“, weil er selbst philosophische Bücher schrieb. Von den römischen Geschichtsschreibern wird er als weise, wahrhaft, gottesfürchtig und mild seinen Feinden gegenüber beschrieben. Seine Schwäche war sein „siecher (= kranker) Körper“. (Monument für Marc Aurel, Kapitolsplatz, Rom) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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