Zeitbilder 2, Schulbuch

122 Rom: Königsherrschaft, Republik und Kaiserreich Das Forum Romanum , der Marktplatz des antiken Rom, war das Zentrum des wirtschaftlichen und politischen Lebens. (Foto 2010) Von der Königsherrschaft zur Republik Vertreibung der Könige Bis um 500 v. Chr. wurde der kleine Stadtstaat am Tiberfluss von Königen beherrscht. Der Überlieferung nach wurde der letzte von ihnen zusammen mit seiner Familie verjagt. Dann begannen die Römer mit der Neuordnung des Staates. Sie machten ihn zu einer „öffentlichen Sache“ (lat. res publica = Republik*) und beschränkten die Macht der Regierenden: Anstelle eines Königs übernahmen zwei Konsuln* die Staatsführung. Sie wurden, wie auch die meisten anderen Beamten, von der Volksversammlung für ein Jahr gewählt und durften dieses Amt nur einmal ausüben. Ihnen zur Seite stand der Senat*. Das war die Versammlung der angesehensten Adeligen (= Patrizier*) und ehemaligen Konsuln. Patrizier regieren Nur Angehörige der wohlhabenden Bauern mit großem Grundbesitz, der Patrizier, durften ein Regierungsamt ausüben. Die Masse des Volkes (= Plebs), die Kleinbauern, Handwerker, Händler waren davon ausgeschlossen. Diese so genannten Plebejer* erstritten sich das Recht auf Mitregierung erst in einem zweihundert Jahre dauernden Kampf. Alle Frauen waren von politischer Tätigkeit ausgeschlossen. Die Plebejer kämpfen um Gleichberechtigung Vetorecht der Volkstribunen Ihren ersten Erfolg erzielten die Plebejer schon wenige Jahre nach der Vertreibung des letzten Königs: Die Volksversammlung der Plebejer wählte eigene Vertreter, die Volkstribunen. Sie führten die Verhandlungen mit dem Senat und allen Beamten und besaßen dabei ein Vetorecht (veto = ich verbiete). Damit konnten sie jeden Befehl und jeden Beschluss der patrizischen Regierung verhindern. Diese Volkstribunen standen unter dem besonderen Schutz der Gottheiten: Wer sie tätlich angriff, wurde mit dem Tod bestraft! Höchste Ämter für Plebejer In einem Zeitraum von mehr als 200 Jahren erkämpften sich die Plebejer den Zugang zu allen Staatsämtern. Auch das Heiratsverbot zwischen Patriziern und Plebejern wurde aufgehoben. Doch nur etwa 30 reiche Plebejerfamilien schafften den Aufstieg in die höchsten Kreise. Sie vermischten sich mit den adeligen Patriziern zu einer neuen adeligen Oberschicht. Diese Familien teilten sich bis zum Ende der Republik fast alle wichtigen Staatsämter. Romulus teilt das Volk in Patrizier und Plebejer. (Kupferstich von Matthäus Merian d. Älteren (1593 – 1650)) Senat ca. 300 ehemalige Beamte und Adelige ernennen in Notzeiten auf 6 Monate Volksversammlung der römischen Bürger (Patrizier, Ritter, Plebejer) wählt und beschließt Gesetz 1 Diktator 2 Zensoren Aufseher über Sitten und Zusammensetzung von Senat und Stimmbezirken wählt alle 5 Jahre wählt für 1 Jahr 2 Konsuln Oberste Gewalt Prätoren Gerichtsbeamte, Stellvertreter der Konsuln Quästoren Verwalter der Staatskasse Ädilen Marktaufseher Verfassung der Römischen Republik Beurteile, welchen Vorteil oder Nachteil es bringen kann, wenn Ämter doppelt besetzt sind. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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