Zeitbilder 2, Schulbuch

Modul 5: Bedeutung von Religionen in verschiedenen Kulturen der Vergangenheit 111 Klosterleben Mönche und Nonnen gelobten Armut, Keuschheit und Gehorsam. Ihre Arbeitskraft stellten sie ganz in den Dienst Gottes. Jeden Tag beteten sie mehrmals gemeinsam. Ihre Gebete dienten als Fürsprache bei Gott für die sündigen Menschen, auch für die Verstorbenen. Sie sollten diese vor den Strafen der Hölle bewahren. Deshalb waren die Mönche und Nonnen für die Menschen des Mittelalters besonders wichtig. Sie kümmerten sich auch um die armen und kranken Mitmenschen. Diese pflegten sie im Krankenhaus des Klosters. Die Armen erhielten einmal am Tag eine Speise (die „Klostersuppe“). Wissenschaft und Technik im Kloster Wir verdanken den Klöstern bedeutende Fortschritte in Wissenschaft, Technik und Landwirtschaft. Mönche und Nonnen schrieben Bücher gelehrten Inhalts ab und hielten wichtige Ereignisse in Chroniken* fest. Diese Handschriften verzierten sie kunstvoll. Viele Klöster führten eine Schule. In ihr erhielten die Kinder des Adels, aber auch einige besonders begabte Kinder aus der Umgebung Unterricht. Trotzdem konnten damals nur ganz wenige Menschen lesen und schreiben. Die Mönche und Nonnen rodeten den Urwald und machten fruchtbares Ackerland daraus. Sie verbesserten die Erträge der Landwirtschaft durch die Dreifelderwirtschaft, sie nutzten die Wasserkraft für ihre Mühlen und Handwerksstätten. Auf solche Weise wurden sie zu Lehrenden ihrer Umgebung. Viele Klöster besaßen große Ländereien. Diese wurden von hörigen* Bauern des Klosters bewirtschaftet. Reichtum und Reformen Schenkungen und gutes Wirtschaften Die Mönche bzw. Nonnen selbst blieben besitzlos. Doch viele Klöster wurden durch tüchtiges Wirtschaften, vor allem aber auch durch große Landschenkungen von Adeligen, reich und mächtig. Der Reichtum eines Klosters war oftmals Anlass dafür, dass die Regeln des klösterlichen Lebens missachtet wurden. Durch Reformen wurde das Klosterleben aber immer wieder erneuert. Arbeite aus dem Autoren- text heraus, welche Fragen zur Bedeutung von Klöstern im Mittelalter beantwortet werden. Der gute Eifer der Mönche Q Wie es einen bitteren und bösen Eifer gibt, der von Gott trennt und zur Hölle führt, so gibt es den guten Eifer, der von den Sünden trennt, zu Gott und zum ewigen Leben führt. Diesen Eifer sollen also die Mönche mit glühender Liebe in die Tat umsetzen, das bedeutet: Sie sollen einander in gegenseitiger Achtung zuvorkommen; ihre körperlichen und charakterlichen Schwächen sollen sie mit unerschöpflicher Geduld ertragen; im gegen- seitigen Gehorsam sollen sie miteinander wetteifern; keiner achte auf das eigene Wohl, sondern mehr auf das des anderen. (aus den Regeln des Hl. Benedikt von Nursia, 72, 6. Jh.) Stiftsplan des Stiftes Melk: Im Stift Melk leben und wirken seit 1089 in ununterbrochener Folge Benediktinermönche. (Zeichnung, 1996) Diskutiert den möglichen Widerspruch zwischen dem Armuts- gelübde von Nonnen bzw. Mönchen und den Besitzungen sowie der baulichen Gestaltung eines Klosters. Arbeite nach A2 Untersuche den Quellentext. Gib die wesentlichen Inhalte mit eigenen Worten wieder. Arbeite nach M1 Beschreibe die Anlage des Stiftes Melk anhand der Darstellung. Achte auch auf die Ausmaße der Gebäude. Arbeite nach M2 ca. 600 n. Chr. ca. 1500 n. Chr. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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