Zeitbilder 2, Schulbuch

Modul 5: Bedeutung von Religionen in verschiedenen Kulturen der Vergangenheit 109 Allah und der Islam Allah ist Schöpfer und Herr der Welt. Die Menschen müssen sich seinem Willen unterwerfen. Deshalb nannte man die neue Religion „Islam“ (= „Hingabe an Gott“, „Ergebung in den Willen Gottes“). Die Anhänger dieser Lehre nennen sich Muslime. 622: Hedschra Mohammeds Lehre fand in Mekka zunächst wenig Anhänger. Daher übersiedelte er im Jahre 622 n. Chr. mit seinen Getreuen nach Medina (Hedschra = Übersiedlung). Damit begann der Aufstieg des Islam. Später setzten seine Anhänger dieses Jahr als den Beginn ihrer Zeitrechnung fest. Mohammed starb im Jahr 632 n. Chr. Er soll nach islamischer Lehre von Jerusalem in den Himmel aufgestiegen sein. Koran Kurz nach seinem Tod wurden Mohammeds Predigten und Vorschriften für das Leben eines Gläubigen niedergeschrieben. So entstand der Koran*, das „oft zu lesende Buch“ mit seinen 114 Offen- barungen (Suren). Die Grundpflichten eines Muslims bzw. einer Muslima sind: das Glaubensbekenntnis an den einen Gott Allah, das tägliche fünfmalige Gebet, das Fasten im Monat Ramadan, die Unterstützung für Arme und eine Pilgerfahrt nach Mekka (= Fünf Säulen des Islam). Ausbreitung des Arabischen Reiches Die Nachfolger Mohammeds waren die Kalifen*. Diese breiteten nach ihrer Auslegung des Korans in Eroberungskriegen den neuen Glauben und mit ihm die arabische Herrschaft gewaltig aus. In etwas mehr als 100 Jahren erreichten sie im Norden die Grenzen des Oströmischen Reiches. Sie gelangten im Osten bis nach Vorderindien und im Westen über Nordafrika bis nach Spanien. Von dort aus bedrohten sie das Reich der Franken. Die Araber fördern die Wissenschaften „Wer nach Wissen strebt, betet Gott an.“ So steht es im Koran. Daher gehörte es für gläubige Muslime zu ihren religiösen Pflichten, nach Wissen zu streben. Sie verknüpften ihr eigenes Wissen mit den Erkenntnissen der Griechen, aber auch der Inder. Sie hatten deren Schriften auf ihren Handelsreisen und Kriegszügen kennengelernt. Sie übersetzten diese und entwickelten das Wissen weiter. In bedeutenden Städten wie in Bagdad, Damaskus oder Cordoba entstanden Studienzentren mit großen Bibliotheken. Lehrmeister Europas Auf dem Gebiet der Mathematik (arabische Ziffern), der Philosophie und Astronomie waren die Araber jahrhunderte- lang den Europäern voraus. In vielem wurden sie ihre Lehrmeister. So zB in der Medizin, wo sie Pocken und Masern erforschten, die Wirkung von Arzneien untersuchten, aber auch komplizierte Operationen durchführten. Durch die Methode des genauen Beobachtens machten sie gewaltige Fortschritte in den Naturwissenschaften: Ihre geographischen Karten erreichten eine bis dahin nicht gekannte Genauigkeit. In der Optik gelangen ihnen entscheidende Fortschritte bei der Erforschung der Lichtbrechung. All dies führte dazu, dass an den europäischen Universitäten des Mittelalters lange Zeit arabische Lehrbücher in lateinischer Übersetzung verwendet wurden. Mohammed und Pilgernde werden bei der Kaaba in Mekka von einem Andersgläubigen angegriffen. (Türkische Buchmalerei, 16. Jh.) Anatomie einer schwangeren Frau: Die Vorrangstellung der arabischen Medizin spiegelte sich noch in Lehrwerken späterer Jahrhunderte wider. (Persische Buchmalerei, 1672) Bildet drei Gruppen. Fasst anhand der Darstellungen auf den Seiten 106, 107 und 109 zusammen, wie ein religiöses Leben für Juden, Christen und Muslime aussehen sollte. Verfasst einen vergleichenden Bericht. Arbeite nach M1+M2 ca. 600 n. Chr. heute Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=