Zeitbilder 2, Schulbuch

104 Wie sich Griechen und Römer ihre Götterwelt vorstellen Vielgötterglaube Staatsgöttinnen und -götter Wie fast alle Völker des Altertums glaubten auch die Griechen und Römer an eine große Zahl von Gottheiten. Bei wichtigen Entscheidungen in Staatsangelegenheiten, wie zB um Kriege zu gewinnen oder zum Schutz vor Unwettern oder Missernten, wandten sich die Menschen an ihre Staats- oder Hauptgöttinnen und -götter. Hausgöttinnen und -götter Jede einzelne Quelle und jeder Acker standen unter dem Schutz einer eigenen Gottheit. Das galt auch für alle Familien. Diese verehrten ihre Hausgottheiten vor dem Herdfeuer und den Hausaltären, um von ihnen Schutz und Hilfe zu bekommen. Unsterbliche mit menschlichen Eigenschaften Die Menschen stellten sich ihre Göttinnen und Götter wie Menschen vor, mit all ihren guten und schlechten Eigenschaften: Sie konnten lieben und hassen, neidisch und eifersüchtig, hungrig und durstig sein. Sie galten auch nicht als allwissend und allmächtig. Aber sie waren unsterblich. Sie konnten ewig jung und schön bleiben und überirdische Kräfte entwickeln. Olymp Der Gipfel des höchsten griechischen Berges Olymp* galt als Wohnsitz der olympischen Göttinnen und Götter. Von dort aus griffen sie häufig in das Schicksal der Menschen ein. Sie ergriffen Partei bei Kriegen, sie teilten Krankheit oder Blitzschlag als Strafen aus oder mischten sich in Liebesgeschichten ein. Diese Erzählungen über die griechische Götterwelt stammen vom ältesten uns bekannten griechischen Dichter, Homer*. Göttliche Kaiser Dem ersten römischen Kaiser, Augustus, schienen die Gottheiten besonders wohlgesonnen zu sein: Er konnte die Bürgerkriege beenden und die Sicherheit im Reich wiederherstellen. Eine (fast) göttliche Leistung! Deshalb verehrten die römischen Bürger seit Augustus nun auch ihren Kaiser als Gott. Wer dies verweigerte, wurde als Feind des Staates verfolgt. Die Hauptgöttinnen und Hauptgötter der olympischen Familie (von oben nach unten) sind Zeus (Jupiter), Hera (Juno), Athene (Minerva), Poseidon (Neptun), Aphrodite (Venus), Apollon (Apollo), Artemis (Diana) und Hades (Orcus). Die Namen in den Klammern sind die römischen Bezeichnungen. Jede Gottheit hatte eine besondere Aufgabe. Um sie zu erkennen, werden sie mit einem bestimmten Zeichen oder Gegenstand dargestellt. Oberster Gott war Zeus, der Herr über Himmel und Erde. (Rekonstruktionszeichnung) Ordne den abgebildeten Göttinnen und Göttern die angeführten Begriffe zu: Dichtung und Musik, Unterwelt, Ehe und Familie, Schönheit, Weisheit, Meer, Jagd, Himmel. Arbeite nach M2 Nur zu Prüfzwe ken – Eigentum des Verlags öbv

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