Zeitbilder 2, Schulbuch

Modul 5: Bedeutung von Religionen in verschiedenen Kulturen der Vergangenheit 103 Die Ewigkeit als Lebensziel Ewiges Leben! „Wie kurz ist das Leben hier – wie lang ist es in der Ewigkeit!“, lautete ein ägyptisches Sprichwort. Die Ägypter glaubten also an ein Leben nach dem Tod. Sie stellten sich das Totenreich dort vor, wo die Sonne untergeht. Für das Leben im Totenreich wollten sie gerüstet sein. Voraussetzung war jedoch, dass der Körper erhalten blieb, denn in ihn sollte die Seele wieder zurückkehren. Um den Körper vor Verwesung zu schützen, ließen sich wohlhabende Menschen einbalsamieren. Beisetzung Nach der Einbalsamierung legte man den Körper in einen menschenförmigen Sarg und brachte ihn in einem feierlichen Leichenzug zur Grabstätte. Der Tote bekam kostbare Geschenke und ein Totenbuch mit auf den Weg ins Jenseits. Bevor er dort eintreten durfte, musste er jedoch noch vor dem Totengericht bestehen. Die Legende von Isis und Osiris, 3000 – 2500 v. Chr. D Osiris war der Sohn der Gottheiten Himmel und Erde. Er regierte Ägypten weise und gerecht. Er gab den Menschen den Pflug, die Gesetze und die Religion. Sein eifersüchtiger Bruder aber ermordete ihn, zerstückelte seine Leiche und verstreute sie über ganz Ägypten. Isis, die Frau von Osiris, suchte die Teile und setzte sie mit Hilfe von Anubis, dem Gott der Unterwelt, wieder zusammen. Dann hauchte sie ihm Leben ein. Osiris konnte jedoch nicht mehr auf die Erde zurückkehren; er wurde Herrscher des Totenreichs. (R. Grieshammer, Isis) Das Totengericht eines Schreibers: Der Gott Anubis führt den Verstorbenen zur Waage der Gerechtigkeit. Sein Herz (auf der linken Waagschale) ist leichter als die Feder (rechts). Deshalb darf er in das Jenseits eintreten. Ammit, das Ungeheuer neben der Waage, wartet vergeblich darauf, das Herz eines Sünders zu fressen. Oben sitzen die Richter. Der Gott Thot schreibt das Ergebnis auf einer Tafel auf. Anschließend führt Horus den Verstorbenen vor den Thron des Osiris. (Ausschnitt aus dem Papyrus Hunefer, um 1285 v. Chr.) Analysiere die Darstellung „Das Totengericht eines Schreibers“. Arbeite heraus, in welchen Gestalten die Ägypter ihre Gottheiten darstellten. Wähle eine der in der Bildunterschrift beschriebenen Gottheiten. Recherchiere, welche Bedeutung sie für die Menschen in Ägypten besaß und weshalb sie die Gottheit so wie auf dem Bild darstellten. Arbeite nach M2 Aus einem Totenbuch, 2. Jt. v. Chr. Q Ich habe nicht hungern lassen, ich habe nicht zum Weinen gebracht. Ich habe nicht getötet und zu töten befohlen … Ich habe die Opfergaben in den Tempeln nicht verringert. Ich habe die Gewichte der Waage nicht verändert … Ich habe keine Tiere misshandelt. Ich habe dem Vieh nicht sein Futter weggenommen … Oh Richter, rettet mich, schützt mich und zeugt nicht gegen mich vor dem großen Gott Osiris! (Das Totenbuch der Ägypter) Arbeite aus den Darstellungen und der Textquelle heraus, wie sich die Ägypter das Jenseits vorstellten. Erkläre, wie sie sich auf das Jenseits vorbereiteten. ca. 3000 v. Chr. ca. 30 v. Chr. Arbeite nach M1+M2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verl gs öbv

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