Vielfach Deutsch 4, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer mit Audio-CD
45 text Transkription der Hörtexte Woche mit der Geschäftsführung und dem Vertrieb zusammensetzen. Wie schaut es denn bei Ihnen nächste Woche aus? Chefin: Entschuldigen Sie, Sie haben noch immer nicht … Berner: Werfen Sie vielleicht gleich einen Blick in Ihren Terminkalender! Dienstag, 14.30 Uhr. Ist das okay? Ja?! Wären Sie so freundlich, auch die Führungsebene zu informieren? Chefin: Herr Berner, Sie haben mich gänzlich … Berner: Ich glaube, einige Punkte können ohne Weiteres offen bleiben. Notieren Sie sich einfach Ihre Fragen, wir besprechen das kommenden Dienstag in aller Ausführlichkeit! Ich bedanke mich für das sehr offene Gespräch. Ich habe selten in so einer angenehmen Gesprächsatmosphäre diskutiert. Ich glaube, ja ich bin überzeugt, der intensive Austausch wird sich lohnen. Chefin: Ja, brechen wir ab. Auf Wiedersehen! Berner: Nur keine Umstände. Bitte bleiben Sie ruhig sitzen! Ich kann Ihnen versichern, dass ich mit Ihrer Firma eine gute Wahl getroffen hab. Besten Dank und auf Wiedersehen! Sollten wir nicht auch das Marketing von Anfang an mit ins Boot holen? Ach was, das entscheiden wir dann beim Meeting am Dienstag. 1 Ü22 + Ü24 | Kapitel 6 | Sprachbuch Paul Maar: Die Geschichte vom bösen Hänsel, der bösen Gretel und der Hexe In: Paul Maar: Der tätowierte Hund. Friedrich Oetinger Verlag, Hamburg 2007 (gekürzt). Es war einmal eine alte Hexe, die hatte ihr ganzes Leben lang gearbeitet, hatte gezaubert vom frühen Morgen bis zum späten Abend, hatte gehext und Zaubersprüche aufgesagt jeden Tag und war nun in das Alter gekommen, wo ihre Zauberkraft nachließ und ihre Kräfte langsam schwanden. Sie wurde aber nicht böse und giftig darüber wie manche andere Hexen, wenn sie so alt werden, sondern sagte sich: „Mit meiner Zauberkraft geht es zu Ende. Da will ich mir eine andere Beschäftigung suchen, damit ich nicht faulenzen muss und auf trübe Gedanken komme. Ich werde mein Haus zum schönsten Hexenhaus weit und breit machen!“ Das dauerte viele Wochen; jeden Tag musste die alte Frau in der Küche stehen und backen. Aber sie arbeitete uner- müdlich, und endlich war das Häuschen fertig. Da war die Hexe stolz auf ihr Haus! Eines Tages stand die Hexe gerade vor ihrem Backofen und wollte einen Lebkuchen backen, weil der Wind in der Nacht einen vom Dach geweht hatte. Da war es ihr, als knuspere draußen jemand an ihrem schönen Haus und breche ganze Stücke ab. Ängstlich rief sie: „Knusper, knusper, knäuschen, wer knuspert an meinem Häuschen?“ Von draußen antwortete ein dünnes Stimmchen: „Der Wind, der Wind, das himmlische Kind!“ „Da bin ich beruhigt“, seufzte die Hexe erleichtert. Wie sie das gerade sagte, zersprang ihre schöne Fensterscheibe, an der sie drei Wochen gearbeitet hatte, ein Mädchen griff nach den Splittern und aß sie auf! Mühsam humpelte die Hexe nach draußen, um zu sehen, wer der Störenfried sei. Vor dem Haus standen zwei Kinder, das Mädchen und außerdem ein Junge, rissen die Dachziegel herunter, um sie aufzuessen, zerbrachen die Wand und zersplitterten die weißen Zuckerfenster. Da war die Hexe traurig und wütend zugleich. „Wer seid ihr?“, fragte sie. Die Kinder antworteten, sie hießen Hänsel und Gretel und hätten aus Hunger von dem Haus gegessen. „Warum habt ihr aber gelogen und gesagt, ihr wäret der Wind?“, forschte die Alte weiter. Aber weil sie der alten Hexe trotz allem leid taten, sagte sie: „Kommt nur herein und bleibt bei mir, es geschieht euch kein Leid!“ Und sie fasste beide an der Hand und führte sie in ihr Häuschen. Da ward gutes Essen aufgetragen. Hernach wurden zwei schöne Bettlein weiß gedeckt, und Hänsel und Gretel legten sich hinein und meinten, sie wären im Himmel. Als sie so friedlich schliefen, betrachtete die Hexe sie und sagte: „Vielleicht sind sie nicht ganz verderbt. Ich will sie dabehalten, ihnen zu essen geben und versuchen, sie zu bessern.“ À 13 Ó Hörtext 9a7c4e Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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