Vielfach Deutsch 4, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer mit Audio-CD

15 text Die Umsetzung der vier Kompetenzbereiche Lesen (BIST 14–27) Aus der Forschung wissen wir, dass etwa im 5. Schuljahr ein kritischer Übergang zwischen „lernen zu lesen“ und „lesen, um zu lernen” stattfindet, der das jugendliche Lesen prägt und die Leseausbildung in der Sekundarstufe so anspruchsvoll macht. Es geht in einem viel höheren Maße als in den ersten Schuljahren um das Verstehen von Texten, deren kritische Beurteilung und um die Anwendung des Gelesenen für das fachliche Lernen wie für die literarische bzw. allgemeine Bildung. Das lesedidaktische Konzept von Vielfach Deutsch ermöglicht eine individuelle Stärkung und differenzierte Förderung von Lesekompetenz: „„ Der Schwerpunkt liegt beim sinnerfassenden Lesen: Lesetexte sind immer der Ausgangspunkt für die Weiterarbeit in den einzelnen Kapiteln, darum wird das Leseverstehen stets gesichert. Überwiegend passiert das mit Multiple-Choice-Aufgaben. „„ Es finden sich in ausgewogenem Maße literarische Texte und Sachtexte, um den individuellen Lese­ neigungen entgegenzukommen und die intrinsische Lesemotivation zu stärken. „„ Der Forderung nach multimodaler Lesekompetenz wird entsprochen durch nichtlineare Texte wie Bild­ geschichten, Grafiken, Diagramme und durch hypertextgeleitete Übungen im Internet. „„ Selbstbestimmtes Recherchieren und gezielte Informationsbeschaffung in verschiedenen Medien (Lexikon, Sachbuch, Internet, Atlas, Zeitung, Zeitschrift etc.) stärken den eigenständigen Wissenserwerb und führen durch den Vergleich von unterschiedlichen Texten zu einer reflexiven, kritischen Lesehaltung. „„ Die Verwendung von Texten der postmodernen Jugendliteratur und Textsorten unterschiedlicher literari- scher Genres eröffnet Zugänge in spannende, interessante und phantastische Lese- und Sprachwelten, die in der Pubertätsphase bedeutsam sind für die Persönlichkeits- und Identitätsentwicklung wie für Selbst- und Fremdwahrnehmung. „„ Spielerische Formen wie Pantomime, szenisches Darstellen oder Gestalten ermöglichen eine aktive Ausein­ andersetzung und kreative Vertiefung der Textimpulse, trainieren aber auch das Präsentieren, Referieren und sinngestaltende Vortragen. Dazu kommen Buchtipps, die zu literarischem wie privatem Lesen anregen sollen. Jedes Kapitel eröffnet unterschiedliche Zugänge zu literarischen wie nichtfiktionalen Texten, fragt nach Bezügen zur eigenen wie thematisch relevanten Wissens- und Erfahrungswelt, fordert zur Interaktion mit dem Gelesenen heraus und führt zu einer kritischen Auseinandersetzung zwischen dem Text und dem eigenen Ich. Diese lesepädagogische Leitlinie stimuliert einen fortwährenden Prozess der Problemlösung, der den Einsatz von verschiedensten Lesestrategien notwendig macht und der mit einem sehr persönlich gefärbten Mix von Meinungen, Perspektiven und Erinnerungen verbunden ist. Eine besondere Bedeutung hat die so genannte Lesegeläufigkeit, das ist die Fähigkeit, größere sprachliche Einheiten zu dekodieren, zu identifizieren und sprachlich zu verarbeiten. Diese nimmt zu, wenn Schülerinnen und Schüler eine Vielfalt von multimodalen Textsorten mit unterschiedlichen Themen und in unterschiedlicher sprachlicher Gestaltung lesen und dabei unterstützt und bestärkt werden. Kompetente Leserinnen und Leser entwickeln sich: wenn sie motiviert lesen und lernen, wenn sie wissensneugierig und geistig involviert sind, wenn sie bei Leseaufträgen in der Lern­ gruppe aktiv mitarbeiten und fähig sind, ihren Leseprozess verstehensorientiert zu kontrollieren. Die jeweilige Zuordnung der Übungen zu den einzelnen Bildungsstandards ermöglicht den differenzierten Aufbau des Kompetenzprofils im Bereich Lesen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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