Vielfach Deutsch 3, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer mit Audio-CD

44 text Transkription der Hörtexte Ökologisch nachhaltig sind wir, wenn wir schonend mit Rohsto¨en und Energie umgehen. Am besten ist, nicht mehr zu verbrauchen, als in der Umwelt, also beispielsweise im Wald, wieder nachwachsen kann. Fossile Rohsto¨e wie Kohle, Erdöl oder Erdgas sind vor langer Zeit entstanden und daher nicht sofort wieder erneuerbar. Sie müssen daher besonders sparsam verwendet werden. Sozial nachhaltig heißt, dass die Menschen, die die Waren herstellen, fair bezahlt werden und nicht übermäßig lang oder in krank machender Umgebung arbeiten müssen. Konsumenten fragen mich oŠ, wie sie nachhaltig einkaufen können. Meine Antwort ist ganz einfach: Indem sie Waren nicht kaufen, die umweltfeindlich, sozial unfair oder gar in Kinderarbeit hergestellt wurden. Ich nenne Ihnen jetzt ein paar konkrete Beispiele aus der Sportbranche: Für die Herstellung von Skiern und Skibeklei- dung werden oŠ nicht erneuerbare Materialien verwendet. Preiswerte Fußbälle werden aus Kunstleder gefertigt, das aus dem Erdölprodukt PVC hergestellt wird. Die allseits beliebte Funktionskleidung ist wasserabweisend, aber luŠ- durchlässig, dazu noch schnell trocknend und leicht. Nur leider besteht sie aus Polyester, und das ist ein Erdölprodukt, das in der Umwelt nur sehr schwer abbaubar ist. Über Flüsse können solche Kunststo¨e bis ins Meer gelangen, und dort gelangen sie, in kleinste Teilchen zerrieben, über die Fische sogar in unsere Nahrung. Indirekt verzehren wir so unseren eigenen Müll. Nachhaltig produzieren heißt dagegen, dass Waren aus natürlichen Materialien hergestellt werden, die später besser abgebaut werden können: Skier können sehr gut auch aus Holz hergestellt werden. Naturfasern wie Wolle oder Seide sind atmungsaktiv und wärmeregulierend und daher auch für Funktionswäsche geeignet. Kunstfasern können auch aus Zellulose hergestellt werden, die ihrerseits aus dem erneuerbaren Rohsto¨ Holz gewonnen wird. Hersteller sind da heute schon sehr er—nderisch: Auf einer Sportartikelmesse in München wurden kürzlich Sportjacken aus recycelten PET-Flaschen vorgestellt. Bei der Produktion von Fußbällen, die das Fairtrade-Gütesiegel tragen, wurde auf Kinder- arbeit verzichtet und die Näherinnen bekamen zumindest den gesetzlichen Mindestlohn. Außerdem wurden sie statt aus PVC aus dem Naturprodukt Kautschuk hergestellt, der unter humanen Arbeitsbedingungen gewonnen wurde. Diese Entwicklung ist sehr erfreulich. Trotzdem sollten wir aber als Konsumenten nicht vergessen, dass auch ökolo- gisch schonende Produkte die Umwelt belasten: Auch sie verbrauchen Ressourcen, auch sie müssen vom Erzeuger zum Benützer transportiert und nach ihrer Verwendung entsorgt werden. Wenn wir nur kaufen, was wir wirklich brauchen, und die Waren erst dann entsorgen, wenn sie nicht mehr brauchbar sind, dann tun wir das Beste für unsere Umwelt. 1 1 + 2 | Basis und Plus | Kapitel 6 | Sprachbuch Radiointerview: Bodenampeln Reporter: Das Smartphone entwickelt sich immer häu—ger zur Gefahrenquelle. Besonders im Straßenverkehr lenken Handys und Telefone zunehmend vom Verkehrsgeschehen ab – nicht nur Autofahrer, sondern auch Fußgänger, für die Unfälle meist besonders schlimme Folgen haben. Darauf wurde jetzt mit neuen Maßnahmen reagiert. In Köln und Augsburg werden derzeit spezielle Bodenampeln getestet, die dafür sorgen sollen, dass Handynutze- rinnen und -nutzer sie wahrnehmen können, ohne den Blick vom Display zu heben. Wir dürfen zu diesem·ema die Verkehrsexpertin Rita Schorauer bei uns im Studio begrüßen. Herzlich willkommen! Expertin: Guten Tag! Reporter: Frau Schorauer, wie sehen diese speziellen Ampeln für Handynutzer denn aus? Expertin: Diese Ampeln darf man sich nicht wie die herkömmlichen vorstellen. Es handelt sich dabei um LED-Licht- leisten, die im Boden montiert sind. Wenn sich eine Straßenbahn nähert oder die Fußgängerampel auf Rot schaltet, leuchten diese auf. Das soll den Handynutzer davon abhalten, die Straße zu betreten. Reporter: Wo wurden diese Lichter bis dato montiert? Expertin: In Augsburg und Köln an ganz verschieden stark frequentierten Kreuzungen. Wir haben uns für den Probebetrieb besonders heikle Punkte in den Städten ausgesucht, an denen besonders oŠ Unfälle passiert sind, bei denen der Blick aufs Handy mitverantwortlich war. Reporter: Und wurden schon Unfälle damit verhindert? À 18 Ó Hörtext 3v3x3z N r zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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