Vielfach Deutsch 4, Leseheft

a) Lies den informierenden und argumentierenden Text zum Thema Erholung in der Freizeit. b) Unterstreiche und kläre alle Wörter, die dir fremd sind. Notiere die Erklärungen rechts neben dem Text. Stress muss nicht negativ sein, sondern kann zu Höchstleistungen anspornen, sagen Arbeitsmediziner. Schädlich werde er, wenn man sich überfordert fühle. Wie Stress empfunden werde, hänge stark von der Einstellung, der Persönlichkeit und den Erfahrungen ab, sagt der Dresdner Psycholo- ge Prof. Joachim Kugler. Dann stärke der Stress das Immunsystem. „Anforderungen, die man während der Arbeit hat, sollte man in der Freizeit meiden“, sagt Arbeitspsychologin Sabine Sonnentag. Nur so könne man sich erholen, auch wenn man sonst in der Arbeit aufgeht. „Wer viel und lange arbeitet, kann besonders schlecht abschalten.“ Sonnentag rät darum, Gewohnheiten zu entwickeln. Bestimmte Zeiten sollten bewusst für Erholung geblockt werden. Was am Feierabend gilt, ist ebenfalls im Urlaub wichtig. „Störungen durch die Arbeit sollten vermieden werden“, sagt die Arbeitspsycho- login. „Also nicht das Handy mitnehmen, damit Chef oder Kollegen anrufen können, oder alle paar Tage E-Mails abrufen.“ Wer im Urlaub negativ über seine Arbeit nachdenkt, entspanne schlechter. „Wer denkt, ‚ich erhole mich gut, komme was wolle‘, erholt sich wirk- lich besser“, sagt Sonnentag. So ergab eine ihrer Studien über Flugbegleiter, dass diese sich schlecht erholen, wenn sie abends im Hotel mit Kollegen zusammen sind. „Flugbegleiter haben so viele soziale Kontakte, da scheinen weitere Kontakte am Feierabend eine zusätzliche Belastung zu sein“, erklärt die Psychologin. Sie empfiehlt für Urlaub und Feierabend ein Kontrastprogramm, „in dem man voll aufgeht“: ein Hobby, Sport oder, wenn man nicht gerade Flugbegleiter ist, soziale Aktivitäten. Erholungskiller Nummer eins nach dem Urlaub ist übrigens ein voller Schreibtisch, auf dem sich die Arbeit stapelt. „Hier gilt es, vorher viel wegzuschaffen und die Arbeit intern so zu verteilen, dass sie sich nicht anhäuft.“ Wenn sich die Arbeit häuft, rät die Psycholo- gin nicht zum krampfhaften Abschalten. Es könne richtig sein, sich zu sagen: „Okay, nun ist einfach eine intensive Phase“. Irgendwann, meint die Psychologin, „muss aber Schluss sein“. 1 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 Ich lese und vertrete (m)einen Standpunkt Teste dich selbst. Standpunkte erkennen und Stellung nehmen 26 2 Ich schlafe gut, weil ich weiß, was mir guttut. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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