Vielfach Deutsch 4, Arbeitsheft Sprachförderung und DaZ

Lies den folgenden Text. Sind neun Wochen Sommerferien zu lang? Eigentlich nicht, meinen manche und wollen nicht die Feriendauer verändern, sondern halten die folgende Aufteilung für besser, weil es im Herbst ein Pause brauche: zwei Wochen weniger im Sommer, dafür zwei Wochen Herbstferien. Aber ändert sich damit etwas für Eltern, die über Probleme bei der Ferienbetreuung klagen? Nicht wirklich, die wären eher für eine Verkürzung. Denn auch im Herbst hat nicht jede Familie Oma oder Opa zur Hand, um die Kinder zu versorgen. Vor allem Familien mit jüngeren Kindern sind betroffen. Im Herbst ist das Wetter auch meist schlechter und nur eine teure Fernreise könnte Sonne garantieren. Im Sommer ist es meist einfacher, Aktivitäten für die Kinder zu finden. Es gibt – je nach Region – unterschiedlich viele Kurs- und Freizeit­ angebote. Diese sind aber gerade für alleinerziehende Eltern finanziell nicht leistbar, auch nicht für Familien mit mehreren Kindern. Die billigeren Angebote sind meist schnell ausgebucht und reichen nicht für alle. Heutzutage dienen die Sommerferien nur in den seltensten Fällen dazu, Kinder als Arbeitskräfte in der Landwirtschaft einzusetzen, früher war das üblich. Jetzt könnte also eigentlich die päda­ gogische Frage im Mittelpunkt stehe: Was ist für das Lernen besser? Experten meinen, dass man sich eigentlich das ganze Schuljahr mit den ca. 180 Unterrichtstagen ansehen müsse und wie die Unterrichtszeit verteilt sei. Aber sie kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen: Manche halten die Zeit zwischen Schulbeginn und Weihnachten die für das Lernen einzig effektive Zeit im ganzen Schuljahr. Andere kritisieren den Stress, der durch die relativ ununterbrochene Zeit entsteht und fordern Herbstferien. Manche aber meinen, dass weniger freie Tage besser seien, weil man dann den Unterrichtsstoff besser aufteilen und durch mehr Wiederholungen stressfreieres Lernen ermöglichen könnte. Also insgesamt weniger Ferientage? Das wiederum wollen Schülerinnen und Schüler nicht. Vermutlich wird man also auch in den nächsten Jahren im Sommer über Ferienzeiten diskutieren, ohne, dass sich etwas ändert, denn die Meinungen der Betroffenen, also Lehrer, Schüler und Eltern, gehen auseinander und machen eine Änderung schwierig. a) Was im Text in Übung 3 spricht für eine Änderung bei den Sommerferien, was dagegen ? Unterstreiche mit zwei verschiedenen Farben. b) Fasse die jeweiligen Argumente in Stichworten zusammen. c) Wie ist eure Meinung dazu? Diskutiert in einer Kleingruppe. für Sommer- und Herbstferien:  gegen Herbstferien:  3 nach Ü9 5 10 15 20 25 30 4 nach Ü9 C 53  5 Argumentieren und Position beziehen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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