Vielfach Deutsch 4, Arbeitsheft Sprachförderung und DaZ

a) Lies den Text und versuche, die Bedeutung der unterstrichenen Wörter aus dem Zusammenhang zu verstehen. b) Erklärt die Wörter zu zweit und prüft eure Ergebnisse mit dem Wörterbuch oder durch Online-Recherche. Ein Himmel voller Drohnen? Online-Händler und Transportunternehmen träumen von einer Welt, in der Drohnen Waren aller Art liefern. Doch was bedeutet ein Himmel voller Drohnen für Umwelt, Sicherheit und Privatsphäre? ÖAW-Forscher Michael Nentwich hat dazu jüngst eine Studie durchgeführt. Den meisten Menschen sind Drohnen vor allem aus Kriegsfilmen bekannt. Doch die unbemann- ten Flugobjekte werden längst nicht mehr nur vom Militär eingesetzt. Seit geraumer Zeit erobern sie auch unseren Alltag. Denn die Möglichkeiten, die sie bieten, scheinen verlockend: Foto- und Filmaufnahmen aus luftigen Höhen sind mit ihnen ebenso möglich wie die Lieferung von Waren. Doch insbesondere die Vision eines drohnenbasierten Lieferverkehrs hat ihre Tücken, wie Michael Nentwich vom Institut für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) erklärt. Er hat jüngst eine Überblicksstudie fertig gestellt, die deutlich macht, dass Drohnen nicht nur Potentiale sondern auch einige Risiken mit sich bringen. Welche das sind, erzählt er im Interview. Sie sagen, ein Himmel voller Transportdrohnen hätte eine Reihe von Folgen für Umwelt und Sicherheit. Welche wären das? Michael Nentwich: Die größte Umweltfolge ist der Lärm. Man glaubt gar nicht, wie laut Transportdrohnen sind. Das ist nicht zu vergleichen mit den kleinen Spielzeugdrohnen, die nur ein wenig surren. Eine Lieferdrohne besteht aus mindestens acht Rotoren. Wenn rund um die Uhr mehrere hunderte Drohnen auf 40 Meter Höhe und tiefer über unserem Himmel fliegen, dann macht das schon was aus. Die nächste Folge wäre natürlich die Unfallgefahr. Da kann einfach immer etwas passieren. Insbesondere, wenn die Drohnen über Menschen fliegen. Die Transportdrohnen sollen immerhin ein paar Kilo tragen. Man bräuchte hier schon Helme, um sich wirklich zu schützen. Die größte Gefahr für die Sicherheit ist aber neben den Unfällen der Missbrauch. Man könnte mit dem Paket, das schön getarnt ist, auch etwas anderes transportieren, sogar eine Bombe. Sie haben als erster österreichischer Forscher eine Überblicksstudie zu diesem Thema durchgeführt. Welchen Einblick haben Sie gewonnen? Nentwich: Am Anfang meines Projekts bin ich davon ausgegangen, dass Drohnen ohnehin keine große Rolle spielen. Ich dachte Amazon macht das nur aus Werbezwecken. Doch dann habe ich eine Reihe von Wirtschaftstreibenden entdeckt, die hier ordentlich investieren. In Island kann man sich beispielsweise schon seine Pizza mit einer Drohne liefern lassen. So etwas Ähnliches gibt es auch in Neuseeland. In Afrika werden die Drohnen dafür benutzt, um schwer zugängliche Dörfer zu erreichen, und sie mit wichtigen Gütern wie Medizin zu beliefern. Und dann gibt es Firmen wie den Deutschen Paketdienst DHL oder die Österreichische Post, die ebenfalls in Drohnenexperimente investieren. Die Österreichische Post hat beispielsweise gemein- sam mit der TU Graz einen Versuch durchgeführt, bei dem ein Postauto eine Route entlang fährt und die Drohnen quasi ausschwärmen, um Häuser die auf dem Umweg liegen, mit Paketen und Briefen zu beliefern. So stellen sich die Unternehmen also den Lieferdienst der Zukunft vor. 4 B nach Ü16 ÖAW: Ö sterreichische A kademie der W issen­ schaften; das ist eine bedeutende Forschungs­ institution in Österreich 5 10 15 20 25 30 35 41  4 Exzerpieren und zusammenfassen Nur zu Prüfzwecken – Eig ntum des Verlags öbv

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