Vielfach Deutsch 3, Arbeitsheft Sprachförderung und DaZ

Sagen lesen und das Hauptthema erkennen Lies die folgende Sage und unterstreiche darin die Schlüsselwörter. 1 nach Ü7 Sagen und Balladen wiedergeben 5 Die Teufelsbruckmühl Vor langer Zeit schlossen der Teufel und die Müllerin im oberösterreichi- schen Rohrbach einen Pakt: In einer Nacht sollte der Teufel eine Brücke über die Große Mühl bauen. Doch ganz ohne Lohn wollte der Teufel das nicht tun und so verlangte er dafür die Seele der Müllerin. Sie stimmte zu, dachte aber, dass sie mit ihrem Zauberbuch der Gewalt des Bösen entrinnen könne. Die Müllerin stellte ihm die Bedingung, dass vor Anbruch des nächsten Tages, sobald der Hahn dreimal gekräht hatte, die Brücke fertig sein müsse. Ansonsten sei der Vertrag nicht gültig. Der Teufel willigte ein. Es war eine ¤nstere Nacht. Der Böse brachte Felsbrocken an den Fluss. Die Müllerin war sich ihrer Sache sehr sicher: Der Teufel sollte ganz nahe an das andere Ufer bauen, dann wollte sie ihn überlisten. Für diese Tat stellte sie ihre drei treuen Hähne auf die Fensterbank. Diese hatten ihr schon bei so manchem Zauber geholfen. Es wurde Mitternacht. Die Müllerin war voller Erwartung, ob ihr Werk gelingen würde. Daher wollte sie ihren Zauber erproben und las in ihrem Schwarzbuch die geheimen Sprüche. Als sie dies tat, sprang der rote Hahn auf und krähte, dass es über den Fluss hinausschallte. Der Teufel zuckte zusammen, wischte sich den Schweiß von der Stirn und murmelte: „Roter Hahn, toter Hahn.“ Er arbeitete eiliger und schu‚ete hart. Währenddessen wartete die Müllerin das nächste Viertel der Nacht ab und sprach dann ein weiteres Mal den Zauberspruch. Da krähte der weiße Hahn. Der Teufel erschreckte sich erneut und rief: „Weißer Hahn, geht mich nichts an!“ Er werkte ±eißig weiter. Im ersten Morgengrauen war die Brücke fast fertig. Die Müllerin wollte daher den schwarzen Hahn zum Krähen bringen. Der aber saß stumm auf der Fensterbank. Auf ihn konnte sie sich nie so recht verlassen. Der Teufel schleppte mit letzter Mühe eine große Felsplatte herbei. Er wollte mit ihr die Verbindung zum anderen Ufer herstellen. Somit würde die Seele der Müllerin ihm gehören. Die Müllerin wartete vergebens auf das Krähen des schwarzen Hahnes. In ihrer Wut gri˜ sie nach einem Kochlö˜el und schlug damit auf den Hahn ein. Dieser erschrak und krähte laut. Der Teufel ±uchte und schrie: „Schwarzer Hahn, ich muss davon.“ Er ließ die Felsplatte ins Wasser sinken und sprang ihr mit einem mächtigen Satz hinterher. http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/oberoesterreich/muehlviertel/teufelsbruckmuehle.html (22. 9. 2017, bearbeitet) 5 10 15 20 25 30 der Pakt: die Verein- barung, der Vertrag die Große Mühl: ein Nebenfluss der Donau das Zauberbuch: ein Buch, in dem Zaubersprüche, Zauberformeln … geschrieben stehen; auch: das Schwarz- buch das Ufer: die Küste, der Strand überlisten: täuschen, austricksen hinausschallen: etwas ist laut und weit zu hören schuften: schwer, hart arbeiten werken: arbeiten vergebens: erfolglos, umsonst der Satz: der Sprung Welche Aussage beschreibt das Hauptthema der Sage Die Teufelsbruckmühl aus Übung 1 am genauesten? Kreuze die richtige an. Die Sage handelt von … 1 der Überlistung des Teufels. 3 einer tiefen Freundschaft. 2 dem Teufel und seiner Ehefrau, der Müllerin. 4 den schrecklichen Folgen von Hass. 2 nach Ü7 52 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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