Vielfach Deutsch 3, Arbeitsheft

Sagen und Balladen wiedergeben 5 Sagen lesen und verstehen Lies die folgende Sage und unterstreiche darin die Schlüsselwörter. Die Mooshamer im Lungau Auf dem alten Schloss zu Moosham im Lungau lebten vor langen Jahren zwei Brüder, die ein Herz und ein Gedanke waren. Was sie einander von den Augen ablesen konnten, tat einer dem anderen zu Gefallen. Nichts schien dieses traute Verhältnis stören zu können. Da geschah es einmal, dass beide Brüder an einem Turnier teilnahmen, bei dem der eine einen goldenen Ring als Preis davontrug, während der andere leer ausging. Dieses an sich geringfügige Ereignis hatte die schlimmsten Folgen. Neid und Hass keimten im Herzen dessen, der beim Turnier übergangen worden war, und bittere Feindschaœ trat bald an die Stelle brüderlicher Liebe. Hatten sie bisher gemeinsam im oberen Schloss gewohnt, so trennten sie sich nun, indem der eine oben wohnen blieb, während der andere im unteren Schloss seinen Wohnsitz nahm. Sie wichen sich aus, wo sie nur konnten, und ließen schließlich alle Fenster und Türen vermauern, so dass keiner den anderen zu sehen oder ihm zu begegnen brauchte. Jahre vergingen, nichts änderte sich am Verhalten der Brüder. Da kam einmal ein fahrender Sänger vor das Schloss und ließ zur Harfe seine Lieder erklingen. Er sang von Liebe und Freundschaœ und fand so herzliche Worte und rührende Töne, dass sich die in Zorn erstarrten Herzen der Brüder zu erweichen begannen. Sie blickten einander freundlich ins Auge, sie neigten sich schon, um den Versöhnungskuss zu geben. Doch plötzlich ‚el dem einen der Glanz des goldenen Ringleins ins Auge, das an der Hand des Bruders blitzte. Und der kaum erstorbene Hass blitzte von Neuem und heœiger als vorher auf. Wütend gri“en sie zu den Schwertern, wild schlugen sie aufeinander ein, und nach kurzem Kampf sanken beide, einer von des anderen Hand getro“en, sterbend zu Boden. Noch im Tode verzerrte unauslöschlicher Hass die erstarrenden Züge. Seit jener schrecklichen Stunde steht das verfallene Schloss leer, kein Lachen dringt mehr aus seinen Mauern, niemals sind Frieden und Glück dort wieder eingekehrt. Des Nachts aber, wenn ‚nsteres Dunkel das Land einhüllt, steigen zwei unheimliche Gestalten aus ihren Gräbern auf, ein feuerrotes Ringlein schwebt über ihnen, jener Ring, der die brüderliche Liebe getötet hatte. Drohend starren sie einander an und schlagen mit den Schwertern los, dass die Funken sprühen. Der nächtliche Wanderer, der das schaurige Tosen hört, sucht schnell das Weite. Niemand wagte das verrufene Schloss wiederaufzubauen. Erst in einiger Entfernung erhebt sich tapfer über dem Tal ein neues Grafenschloss. http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/salzburg/lungau/dermoosheimer.html (12. 5. 2017, bearbeitet) Welche Aussage beschreibt das Hauptthema der Sage Die Mooshamer im Lungau am genauesten? Kreuze die richtige an. Die Sage handelt von … 1 wetteifernden Geschwistern. 3 den schrecklichen Folgen von Neid und Hass. 2 der günstigen Kraft der Musik. 4 einem verwunschenen Schloss. 1 nach Ü7 5 10 15 20 25 30 2 nach Ü7 48 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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