Vielfach Deutsch 2, Arbeitsheft

a) Lies den Text In Lebensgefahr. b) Ordne in dem Spannungsbogen auf Seite 25 die Zeilen richtig zu. c) Markiere im 3. Absatz: Wahrnehmung über die 5 Sinne rot, Steigerung und Verstärkung blau, Ausrufe, kurze Sätze und Fragesätze schwarz, Gedanken, Gefühle grün. In Lebensgefahr Es war ein heißer Sommertag, leider der letzte für unseren Urlaub am Attersee. Den wollten wir noch einmal auskosten. Am Nachmittag war es windstill, der See war fast völlig glatt, am Himmel waren nur einige weiße Wolken. „Kommst du mit ins Strandcafe auf einen Eisbecher?“, fragte Mama. Ich verneinte, denn ich wollte lieber den ganzen Nachmittag am See bleiben und mich noch einmal auf der Lu‡matratze auf dem Wasser sonnen. Ich erneuerte meinen Sonnenschutz, dann legte ich mich bäuchlings auf mein schwimmendes Bett, ruderte mit den Händen ein wenig weg von der Menge der Badenden und blieb mit geschlosse- nen Augen liegen. Leise plätscherten kleine Wellen um mich herum, herrlich kühl fühlten sie sich an, wo sie meine Haut erreichten. Das Schaukeln wirkte einschläfernd und ich musste wohl auch etwas weggetreten sein, denn plötzlich merkte ich, dass die Wellen stärker gewor- den waren. Auch der Wind war jetzt deutlicher zu spüren – er trieb mich auf den See hinaus! „Ich muss jetzt schnell zurückrudern“, schoss es mir durch den Kopf. Doch das war nicht so einfach. So sehr ich Hände und Beine einsetzte, dem Ufer kam ich nicht näher, im Gegenteil! Um mich besser umschauen zu können, wollte ich mich auf den Rücken drehen. Platsch! Schon landete ich im Wasser. Mit Mühe konnte ich die Lu‡matratze noch festhalten. Ich versuchte mich hinaufzuziehen, aber sie rutschte seitlich unter mir weg. Ich zog noch einmal, aber diesmal entglitt sie mir nach vorne. Erst beim dritten Versuch war ich oben. Jetzt erst spürte ich, dass der Wind noch einmal zugelegt hatte, und die Lu‡ war auch deutlich abgekühlt. Ich begann zu frösteln. So gesehen tat die Bewegung gut, mit der ich mich jetzt in Richtung Ufer kämp‡e. Schön langsam wurde mir mulmig, denn die Wellen waren schon richtig hoch und drängten mich immer weiter in den See hinaus. Es war jetzt richtig kalt geworden, meine Lippen zitterten und ich hörte meine Zähne klappern. Dann kam eine besonders tückische Welle, und ich war wieder im Wasser. Ein lauter Donnerschlag übertönte plötzlich alle anderen Geräusche. Jetzt bekam ich wirklich Angst. Gewitter! Und ich mitten auf dem See! In diesem Augenblick tri± mich eine Welle genau ins Gesicht und ich schlucke jede Menge Wasser. Panik! Nun ist es aus mit mir! Und dann spüre ich plötzlich eine starke Hand an meinem Arm. Einen Augenblick später liege ich im Boot der Was- serrettung. „Für deine Lu‡matratze haben wir jetzt keine Zeit“, hörte ich einen der Männer sagen, „wir müssen noch zu einem gekenterten Segelboot.“ Erst als ich wieder einigermaßen ruhig atmen konnte, hauchte ich: „Danke“, aber ich glaube nicht, dass es jemand gehört hatte. Die Aktion beim Segelboot bekam ich kaum mit, erst als das Boot am Ufer anlegte und meine Eltern mich erleich- tert umarmten, konnte ich wieder einigermaßen klar denken. Wie besorgt sie wirklich um mich gewesen waren, merkte ich daran, dass ich kein einziges Wort des Vorwurfs zu hören bekam – weder in diesem Augenblick noch später. A BIST 15, 19 Gliederung eines Textes erkennen, Informationen in Texten finden 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 Wie bei einer Schularbeit … Solche Aufgaben können Teil einer Schularbeit sein. Beim Lösen darfst du die Hilfsmittel Wörterbuch und Checkliste (Sprachbuch S. 45) verwenden. 24 Spannend erzählen 2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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