Vielfach Deutsch 4, Schulbuch

a) Lies den Beginn des Buches. b) Welche Aussagen über die Kindheit Davids sind richtig? Kreuze sie in der Tabelle darunter an. Ich hasse die Schule. Ich hasse sie. Nichts ist schlimmer auf der Welt. Sie macht mir das Leben zur Hölle. Ein einziges Jahr fühlte ich mich in der Schule wohl. Das war im letzten Jahr der Vorschule, mit einer Lehrerin, die Marie hieß. Sie werde ich nie vergessen. Wenn ich daran zurückdenke, kommt es mir vor, als sei Marie nur Lehrerin geworden, um das weitermachen zu können, was sie am liebsten tut, nämlich basteln, Dinge erfinden und zusammenbauen. Ich mochte sie auf Anhieb. Vom ersten Morgen des ersten Tages an. Sie trug Kleider, die sie selbst genäht, Pullis, die sie selbst gestrickt, und Schmuck, den sie selbst entworfen hatte. Es verging kein Tag, an dem wir nicht irgendetwas mit nach Hause brachten: einen Igel aus Pappmaschee, eine Katze mit einer Milchflasche, eine Maus in einer Nussschale; Mobiles, Zeichnungen, Bilder, Collagen … Das war eine Lehrerin, die nicht bis zum Muttertag wartete, um uns mit Schere und Pinsel zu bewaff- nen. Sie sagte immer, ein gelungener Tag ist ein Tag, an dem man irgendetwas hergestellt hat. Wenn ich daran denke, wird mir klar, dass dieses Glücksjahr auch der Anfang meiner ganzen Misere war. Denn in diesem Moment hatte ich eine ganz einfache Sache kapiert: Nichts auf der Welt interessierte mich mehr als meine Hände und das, was ich mit ihnen gestalten konnte. In mein Vorschulabschlusszeugnis hatte Marie geschrieben: „Dieser Junge hat ein Gedächtnis wie ein Sieb, Finger wie eine Fee und ein riesengroßes Herz. Es müsste gelingen, daraus etwas zu machen.“ Das war das erste und letzte Mal in meinem Leben, dass ein Lehrer etwas Nettes über mich sagte. Aus: Anna Gavalda: 35 Kilo Hoffnung. Berlin Verlag, Bloomsbury Kinderbücher und Jugendbücher, Berlin 2004 (gekürzt). Aus dem Französischen von Ursula Schregel. 1 David hatte in seiner bisherigen Schulzeit nur negative Erlebnisse. 2 Davids Stärken sind seine Fantasie und seine Kreativität. 3 David hält seine Vorschullehrerin für eine sehr sonderbare, seltsame Frau. 4 David erkennt in der Vorschulzeit, dass ihn handwerkliche Tätigkeiten interessieren. 5 Die Vorschullehrerin erkennt Davids Stärken jedoch nicht. Welche Erinnerungen habt ihr an eure Kindheit? Was habt ihr damals gerne getan? Erzählt davon. Ü2 1 1 AH DaZ 2 5 10 15 20 die Misere: Notlage, Elend Ü3 Jugendliteratur interpretieren und reflektieren In dem in Frankreich spielenden Jugendbuch 35 Kilo Hoffnung erzählt der 13-jährige David Dubosc von seiner Kindheit und Schulzeit. Sein besonderes Schicksal zeigt, welch große Rolle ein starker Wille und Begabungen im Leben spielen können. Buchtipp Anna Gavalda: 35 Kilo Hoffnung. ars Edition, München. Der 13-jährige David hasst die Schule, weil dort seine handwerklichen Fähigkeiten nicht beachtet werden. Nur sein Großvater gibt ihm die Kraft, sich selbst zu vertrauen und sein Leben in die Hand zu nehmen. 7 Sich bewerben und vorstellen Sprachbewusstsein Schreiben 1 Lesen Zuhören / Sprechen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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