Vielfach Deutsch 4, Schulbuch

Kennzeichen einer Erörterung enthält Pro- und Kontra-Argumente ist sachlich formuliert und logisch nachvollziehbar betrachtet das Problem von außen führt am Ende zu einer begründeten eigenen Position ist im Präsens geschrieben Lies diese Erörterung zum Thema Koedukation. Buben sind laut und machen Dreck. Mädchen sind brav und weiter entwickelt. So oder ähnlich lauten oft Vorurteile, denen Mädchen und Buben in ihrer Schullaufbahn begegnen. Wäre es nicht einfacher, in einer reinen Mädchenklasse zu lernen? Ist es nicht fairer, die Leistungen in reinen Bubenklassen zu vergleichen? Koedukation, also der gemeinsame Schulunterricht von Buben und Mädchen, ist immer wieder umstrittenes Thema in der Bildungspolitik. Doch welche Vor- und Nachteile hat ein nach dem Geschlecht getrennter Unterricht? An erster Stelle wäre zu nennen, dass weibliche und männliche Teenager im Laufe ihrer Entwicklung vermutlich verschiedene Bedürfnisse haben. Während viele Buben zum Beispiel oft darunter leiden, still zu sitzen und ruhig zu sein, fällt dies den meisten Mädchen leichter – zu­ mindest laut manchen Pädagoginnen und Pädagogen. Ein direkter Vergleich der Leistung fällt deshalb möglicherweise ungerecht gegenüber den Buben aus. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist auch, dass in getrennten Klassen weniger Probleme durch Vorurteile und Stereotype entstehen, weil man im Unterricht offen die eigenen Interessen ausleben darf. Sei es, dass ein Mädchen von Astrophysik fasziniert ist oder ein Bub liebt, Gedichte zu interpretieren – der Schulstoff ist im Vordergrund, und nicht, ob man ihn in den Augen anderer spannend finden „darf “ oder nicht. Somit werden in gleichgeschlechtlichen Klassen große „Störfaktoren“ ausgeschaltet, wenn das andere Geschlecht nicht anwesend ist. Buben und Mädchen können sich mehr auf das Lernen konzentrieren und bessere Noten erzielen. Diese Behauptung wird immer wieder von Studien bestätigt, die belegen, dass getrenntgeschlechtliche Klassen bei Leistungstests besser abschneiden als gemischte. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass reine Buben- oder Mädchenschulen selten öffentlich sind. Daher sind dort meist Kinder aus reicheren, bildungsbewussten Elternhäusern angemeldet, was die Ergebnisse von Tests verzerrt. Gegen eine Trennung der Geschlechter spricht auch allgemein, dass gemeinsamer Unterricht auf einen gesunden Umgang miteinander vorbereitet. Erfahrungen vieler Fachleute deuten darauf hin, dass Buben, die immer unter sich sind, sich deutlich aggressiver verhalten und Mädchen ohne Kontakt zu Burschen in sehr weibliche Verhaltensmuster, also erst recht in Geschlechterstereotype, verfallen. Wichtig Ü20 der Aspekt: Blickwinkel, Betrachtungsweise das Stereotyp: weit verbreitete, starre Vorstellung 5 10 15 20 25 30 Erörterungen planen Du hast jetzt schon viele Argumente für und gegen den gemeinsamen Schulunterricht von Buben und Mädchen gesammelt. In einer Erörterung setzt du dich schriftlich mit diesen Standpunkten auseinander und kommst schließlich zu einer eigenen Meinung. 116 Argumentieren und Position beziehen Sprachbewusstsein Zuhören / Sprechen 5 In der Einleitung bin ich noch neutral, also unparteiisch! Lesen Schreiben Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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