Vielfach Deutsch 3, Schülerbuch
Lies das folgende Interview aufmerksam durch. Interview mit Martin, „Gamer“, 14 Jahre Wie bist du in die Internetabhängigkeit geraten? Ich habe zu Weihnachten Computerspiele geschenkt bekommen, und dann hat es mich gepackt – ich habe gespielt und bin stundenlang im Internet rumgesur. Wie viel Zeit pro Tag hast du online verbracht? Ich schätze so ca. sechs Stunden. Nach der Schule habe ich direkt den PC angeworfen und blieb dort bis in die Nacht oder den frühen Morgen. Hast du selber die Problematik bezüglich deines Internetkonsums bemerkt? Ja, ich habe gespürt, dass da etwas nicht mehr stimmt, aber grundsätzlich war es mir egal. Ich bekam in der Schule Probleme, war meist bis 1 oder 2 Uhr nachts im Internet und habe morgens kaum aufstehen mögen. Es hat sich bei mir ein Frust aufgebaut in die Schule zu gehen. Kaum war ich daheim, habe ich den PC eingeschaltet und bin irgendwo anders hin geüchtet. Beim „Gamen“ kennt einen niemand. Kann es sein, dass das „Gamen“ für Menschen besonders attraktiv ist, die im richtigen Leben keine oder nur wenige Erfolgserlebnisse haben? Ja, auf jeden Fall. Es ist eine Flucht. Kollegen, die zum Beispiel überhaupt nicht sportlich sind, nicht gut aussehen und kaum Freunde haben, die sind total auf die „Games“ xiert. Die schalten sogar in einer Fünfminutenpause ihren Laptop zum Spielen ein. Im Internet kann man einfach angeben, wie man in Wirklichkeit gar nicht ist. Man sagt, ich sehe so und so aus, man kann sich eine komplett neue Persönlichkeit zulegen. Machen das deine Kollegen? Niemand gibt es richtig zu, aber ich weiß, dass sie das sicher so machen, die Schwächen können sie so einfach weglassen. Ich verstehe das auch – wenn man im wirklichen Leben keine Freunde und nichts hat und im Internet der Held sein kann, dann ist das einfach toll. http://www.kontaktco.at/shop/pdf/110-66.pdf (16. 6. 2017, gekürzt) a) Besprecht zu zweit die Fragen unten. b) Fasst die wichtigsten Ergebnisse schriftlich im Heft zusammen. 1 Wie hat für Martin alles angefangen? 2 Wie viel Zeit hat er wenig später für seinen Internetkonsum aufgewendet? 3 Welche Folgen hatte das? 4 Für welche Menschen können Computerspiele besonders anziehend sein? 5 Welche Möglichkeit bieten Computerspiele? 6 Was ist die zentrale Aussage dieses Textes? Antwortet in 1–2 Sätzen. Ü22 5 10 15 20 25 Ü23 B M Wörtlich Gesagtes indirekt wiedergeben In Interviews oder auch im Alltag Gesagtes geben wir oft nicht wörtlich, sondern nur indirekt wieder. Dabei können wir auch gezielt auswählen, was wir weitergeben wollen oder die Kernaussage des ganzen Gesprächs in einem einzigen Satz zusammenfassen. Sprachbewusstsein 135 Anschaulich und kritisch berichten Zuhören / Sprechen 6 Grammatik Schreiben Lesen
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