Mathematik verstehen 8, Schulbuch
77 4 . 4 Approximat ion der Binomialvertei lung durch die Normalvertei lung Approximation der Binomialverteilung durch die Normalverteilung 4 . 55 Eine Münze wird 100000-mal geworfen. Ermittle die Wahrscheinlichkeit, dass höchstens 49800-mal „Zahl“ kommt! Lösungsversuch: Die absolute Häufigkeit H für „Zahl“ bei 100000 Würfen ist binomialverteilt mit n = 100000 und p = 0,5. Die Berechnung von P(H ª 49800) mit Technologieeinsatz hängt zwar von der verwende- ten Software ab, wird aber unter Umständen versagen, weil die Werte für n und k zu groß sind. Eine Berechnung mit der Hand ist praktisch undurchführbar, weil man dazu folgende Rechnung ausführen müsste: P(H ª 49800) = P(H = 0) + P(H = 1) + … + P(H = 49800) = = 2 1 0 0 0 0 0 0 3 · 0,5 0 · 0,5 100000 + 2 1 0 0 1 0 0 0 3 · 0,5 1 · 0,5 99999 + … + 2 1 4 0 9 0 8 0 0 0 0 0 3 · 0,5 49800 · 0,5 50200 Im Folgenden überlegen wir uns eine Methode, wie man diese Aufgabe auf eine andere Art lösen kann, allerdings nur näherungsweise. In den folgenden Abbildungen sind verschiedene Binomialverteilungen dargestellt. Diese sind nicht – wie bisher üblich – durch Stabdiagramme, sondern durch Histogramme dargestellt. Dabei werden auf der Zahlengeraden Intervalle (Klassen) der Breite 1 gezeichnet, deren Mittel- punkte den ganzen Zahlen entsprechen. Über jedem Intervall mit dem Mittelpunkt k wird ein Rechteck gezeichnet, dessen Flächeninhalt gleich der Wahrscheinlichkeit P(H = k) ist. n = 50, p = 0,5, μ = 25, σ = 3,54: n = 100, p = 0,5, μ = 50, σ = 5: n = 50, p = 0,3, μ = 15, σ = 3,24: n = 100, p = 0,3, μ = 30, σ = 4,58: In jede Abbildung wurde auch die Dichtefunktion einer Normalverteilung mit den Parametern μ = n · p und σ = 9 _______ n · p · (1 – p)eingezeichnet. Die Abbildungen lassen vermuten, dass man in jedem Fall die „Treppenfunktion“ durch eine stetige Kurve annähern kann, die die Form einer Gauß’schen Glockenkurve hat. Wir vermuten also: Satz (Grenzwertsatz von DeMoivre und Laplace in „lockerer“ Formulierung) Ist n genügend groß, dann kann eine Binomialverteilung mit den Parametern n und p näherungsweise durch eine Normalverteilung mit den Parametern μ = n · p und σ = 9 _______ n · p · (1 – p)ersetzt werden. R Ó Applet s923v7 0,1 13 15 20 25 30 35 0 P (h = k) k μ – σ μ + μ σ 0,1 35 40 45 50 55 60 65 0 P (h = k) k μ – σ μ + μ σ 0,1 5 10 20 25 0 P (h = k) k μ – σ μ + μ σ 15 0,1 15 20 25 30 35 40 45 0 P (h = k) k μ – σ μ + μ σ Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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