Mathematik verstehen 8, Schulbuch

162 9 Kompendium für die Rei feprüfung Mit wachsendem n nähern sich die relativen Häufigkeiten ​h​ n (​a​ i )​ den Wahrscheinlichkeiten ​p​ i ​und somit nähern sich die relativen Häufigkeitsverteilungen von X der Wahrscheinlichkeitsverteilung von X. Dabei zeigt die Erfahrung: Empirisches Gesetz der großen Zahlen: Wird eine Versuchsserie zu je n Teilversuchen mehrfach durchgeführt und ist n groß, so weichen die einzelnen relativen Häufigkeitsverteilungen nur wenig voneinander ab und schwanken um die entsprechende Wahrscheinlichkeitsverteilung. Erwartungswert und Varianz einer diskreten Zufallsvariablen Sei X eine Zufallsvariable mit den möglichen Werten a​ ​ 1 ​, ​a​ 2 ​, …, ​a​ k ​. Mit zunehmender Anzahl der Versuchsdurchführungen nähern sich die relativen Häufigkeiten h(a​ ​ 1 ​), h(​a​ 2 ​), …, h(​a​ k )​ den Wahr- scheinlichkeiten p​ ​ 1 ​, ​p​ 2 ​, …, ​p​ k ​der möglichen Werte von X. Damit nähern sich der Mittelwert ​ _ x​und die empirische Varianz s​ ​ 2 ​den folgenden Werten μ und ​ σ ​ 2 :​ ​ _ x​= a 1 · h n (a 1 ) + … + a k · h n (a k ) s 2 = (a 1 – ​ _ x)​ 2 · h n (a 1 ) +… + (a k – ​ _ x)​ 2 · h n (a k ) μ = a 1 · p 1 + … + a k · p k σ 2 = (a 1 – μ ) 2 · p 1 + … + (a k – μ ) 2 · p k Definition Es sei X eine Zufallsvariable mit den Werten a 1 , a 2 , …, a k , die jeweils mit den Wahrscheinlich­ keiten p 1 , p 2 , … , p k angenommen werden. Dann nennt man ƒƒ μ = E(X) = a 1 · p 1 + a 2 · p 2 + … + a k · p k den Erwartungswert von X , ƒƒ σ 2 = V(X) = (a 1 – μ ) 2 · p 1 + (a 2 – μ ) 2 · p 2 + … + (a k – μ ) 2 · p k die Varianz von X , ƒƒ σ = ​ 9 ___ V(X)​ die Standardabweichung von X . ƒƒ Der Erwartungswert einer Zufallsvariablen X ist näherungsweise gleich dem Mittelwert der erhaltenen Werte von X bei häufiger Versuchsdurchführung. ƒƒ Die Varianz (Standardabweichung) einer Zufallsvariablen X ist näherungsweise gleich der empirischen Varianz (empirischen Standardabweichung) der erhaltenen Werte von X bei häufiger Versuchsdurchführung. Satz (Verschiebungssatz für die Varianz): σ 2 = ​a​ 1 ​ 2 ​· ​p​ 1 ​+ ​a​ 2 ​ 2 ​· ​p​ 2 ​+ … + a​ ​ k ​ 2 ​· ​p​ k ​– ​ μ ​ 2 ​ Datenveränderungen Satz Für zwei Zahlenlisten x​ ​ 1​ ​,​x​ 2​ ​, …, ​x​ n ​(Mittelwert ​ _ x​, empirische Standardabweichung s​ ​ x ​) und ​y​ 1​ ​,​y​ 2​ ​, …, ​y​ n ​(Mittelwert ​ _ y​, empirische Standardabweichung s​ ​ y )​ gilt: ƒƒ Ist ​ y​ i ​= ​x​ i ​+ c für i = 1, 2, …, n, dann ist ​ _ y​= ​ _ x​+ c und ​s​ y ​= ​s​ x ​ . ƒƒ Ist ​ y​ i ​= c · ​x​ i ​ für i = 1, 2, …, n, dann ist ​ _ y​= c · ​ _ x​ und ​s​ y ​= c · ​s​ x ​ . Entsprechungen: Beschreibende Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Begriff der beschreibenden Statistik Begriff der Wahrscheinlichkeitsrechnung relative Häufigkeit Wahrscheinlichkeit Variable (Merkmal) Zufallsvariable Häufigkeitsverteilung Wahrscheinlichkeitsverteilung Mittelwert Erwartungswert empirische Varianz Varianz empirische Standardabweichung Standardabweichung R R R Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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