Mathematik verstehen 8, Schulbuch

161 9 . 4 Wahrscheinl ichkei tsrechnung und Stat ist ik Verknüpfung von Ereignissen Das Gegenereignis ¬ E eines Ereignisses E tritt genau bei jenen Versuchsausgängen ein, bei denen E nicht eintritt. Es gilt: P(¬E) = 1 – P(E). Das Ereignis „E 1 und E 2 “, symbolisch E 1 ? E 2 , tritt genau dann ein, wenn sowohl das Ereignis E 1 als auch das Ereignis E 2 eintritt. Das Ereignis „E 1 oder E 2 “, symbolisch E 1 = E 2 , tritt genau dann ein, wenn mindestens eines der Ereignisse E 1 bzw. E 2 eintritt. Bedingte Wahrscheinlichkeiten Wahrscheinlichkeitswerte hängen stets vom zugrundeliegenden Informationsstand ab. Manchmal will man ausdrücklich angeben, dass die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses E unter der Voraussetzung berechnet wird, dass ein Ereignis E 1 eintritt. Man schreibt in diesem Fall P(E 1 E 1 ) anstelle von P(E) und nennt P(E 1 E 1 ) eine bedingte Wahrscheinlichkeit . Sind ​E​ 1 ​und ​E​ 2 ​zwei Ereignisse eines Zufallsversuchs, so sagt man: ƒƒ E​ ​ 2 ​ begünstigt ​E​ 1 ,​ wenn P(​E​ 1 ​ 1 ​E​ 2 )​ > P(​E​ 1 )​ ƒƒ E​ ​ 2 ​ benachteiligt ​E​ 1 ,​ wenn P(​E​ 1 ​ 1 ​E​ 2 )​ < P(​E​ 1 )​ ƒƒ E​ ​ 1 ​ist von ​E​ 2 ​ unabhängig , wenn P(E​ ​ 1 ​ 1 ​E​ 2 )​ = P(​E​ 1 )​ Regeln für Versuchsausgänge und beliebige Ereignisse Multiplikationsregel für Versuchsausgänge Die Wahrscheinlichkeit eines einem Weg (in einem Baumdiagramm) entsprechenden Versuchs- ausganges ist gleich dem Produkt der Wahrscheinlichkeiten entlang des Weges. Additionsregel für Versuchsausgänge: Für Ausgänge A und B eines Zufallsversuchs gilt: P(A = B) = P(A) + P(B) Multiplikationsregel für Ereignisse: Sind ​E​ 1 ​und ​E​ 2 ​Ereignisse eines Zufallsversuchs, dann gilt: P(​E​ 1 ​ ? ​E​ 2 )​ = P(​E​ 1 )​ · P(​E​ 2 ​ 1 ​E​ 1 )​ Additionsregel für Ereignisse: Sind ​E​ 1 ​und ​E​ 2 ​ einander ausschließende Ereignisse eines Zufalls- versuchs (dh. Ereignisse, die nicht gleichzeitig eintreten können), dann gilt: P(​E​ 1 ​ = ​E​ 2 )​ = P(​E​ 1 )​ + P(​E​ 2 )​ Multiplikationsregel für unabhängige Ereignisse: Zwei Ereignisse E​ ​ 1 ​und ​E​ 2 ​eines Zufallsversuchs sind genau dann unabhängig , wenn gilt: P(​E​ 1 ​ ? ​E​ 2 )​ = P(​E​ 1 )​ · P(​E​ 2 )​ Diskrete Zufallsvariablen und deren Verteilungen Eine diskrete Zufallsvariable X kann endlich viele Werte a​ ​ 1 ​, ​a​ 2 ​, …, ​a​ k ​oder abzählbar viele Werte ​ a​ 1 ​, ​a​ 2 ​, ​a​ 3 ​… annehmen. Bei n-maliger Versuchsdurchführung bezeichnen wir die absolute bzw. relative Häufigkeit des Werts a​ ​ i ​mit ​H​ n (​ ​a​ i )​ bzw. ​h​ n (​ ​a​ i )​ . ƒƒ Die Funktion ​H​ n :​​a​ i ​ ¦ ​H​ n (​ ​a​ i )​ heißt absolute Häufigkeitsverteilung von X bei n Versuchen . ƒƒ Die Funktion ​h​ n :​ a​ ​ i ​ ¦ ​h​ n (​a​ i )​ heißt relative Häufigkeitsverteilung von X bei n Versuchen . ƒƒ Die Funktion P: ​a​ i ​ ¦ P(X = ​a​ i ​) = ​p​ i ​ heißt Wahrscheinlichkeitsfunktion von X oder Wahrscheinlichkeitsverteilung von X . ƒƒ Die Funktion F: ​a​ i ​ ¦ P(X ª ​a​ i )​ heißt Verteilungsfunktion von X . R R R R Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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