Mathematik verstehen 7, Schulbuch

75 3 . 8 eXtremwertaufgaben vereinfachen der zielfunktion satz a) Die Funktionen f: A ¥ ℝ ‡ x ¦ f(x) und ​ _ f:​ A ¥ ℝ ‡ x ¦ c · f(x) mit c > 0 besitzen die gleichen Maximumstellen (Minimumstellen) in A. b) Nimmt die Funktion f in A nur nichtnegative Werte an, dann haben die Funktionen f: A ¥ ℝ ‡ x ¦ f(x) und ​ _ f:​ A ¥ ℝ ‡ x ¦ ​[f(x)]​ 2​die gleichen Maximumstellen (Minimumstellen) in A. Beweis : Wir führen die Beweise für Maximumstellen. Für Minimumstellen verlaufen diese analog. a) p ist Maximumstelle von f in A É f(x) ª f(p) für alle x * A É c · f(x) ª c · f(p) für alle x * A É ​ _ f​(x) ª ​ _ f​(p) für alle x * A É p ist Maximumstelle von ​ _ f​in A b) p ist Maximumstelle von f in A É f(x) ª f(p) für alle x * A É ​ [f(x)]​ 2​ª ​[f(p)]​ 2​für alle x * A É É ​ _ f​(x) ª ​ _ f​(p) für alle x * A É p ist Maximumstelle von ​ _ f​in A  Merke ƒƒIm Term einer Zielfunktion darf ein positiver Faktor weggelassen werden. ƒƒDer Term einer im Definitionsbereich nichtnegativen Zielfunktion darf quadriert werden. 3 .111 Ein Rechteck vom Umfang 2 dreht sich um eine seiner Seiten. Wie müssen die Seitenlängen des Rechtecks gewählt werden, damit der Inhalt der Mantelfläche des entstehenden Drehzylinders möglichst groß wird? lösung: ƒƒM(x, y) = 2 π x · y ƒ Nebenbedingung: 2x + 2y = 2 y = 1 – x ƒƒM(x) = 2 π x(1 – x) (0 ª x ª 1) ƒƒWir lassen den positiven Faktor 2 π weg: ​ _ M​(x) = x(1 – x) = x – x​ ​ 2 ​ (0 ª x ª 1) ​ _ M​’ ​(x) = 1 – 2x = 0 É x = ​ 1 _ 2 ​ ​ _ M​(0) = 0, ​ _ M​ 2 ​ 1 _ 2 ​ 3 ​= ​ 1 _ 4​, ​ _ M​(1) = 0 Somit ist x = ​ 1 _ 2​eine globale Maximumstelle von ​ _ M​und damit auch von M. ƒƒAus der Nebenbedingung ergibt sich: y = 1 – ​ 1 _ 2 ​= ​ 1 _ 2​. Somit gilt: Das gesuchte Rechteck ist ein Quadrat mit der Seitenlänge ​ 1 _ 2​. 3 .112 Welches unter allen einem Kreis vom Radius r eingeschriebenen Rechtecken hat den größten Flächeninhalt? lösung: ƒƒA(x, y) = x · y ƒ Nebenbedingung: x​ ​ 2​+ ​y​ 2​= 4​r​ 2​ y = ​ 9 ____ 4​r​ 2​– ​x​ 2​​ (da y º 0) ƒƒA(x) = x ​ 9 ____ 4​r​ 2​– ​x​ 2​​ ƒƒWeil stets A(x) º 0 ist, dürfen wir A(x) quadrieren: ​ _ A(​x) = ​x​ 2​· (4​r​ 2​– ​x​ 2)​ = 4​r​ 2​x​ 2​– ​x​ 4 ​ (0 ª x ª 2r) ƒƒ​ _ A​’ ​(x) = 8​r​ 2​x – 4​x​ 3​= 0 É 4x · (2​r​ 2​– ​x​ 2​) = 0 É x = 0 = x = r ​ 9_ 2​ ​ _ A​(0) = 0, ​ _ A(​r ​ 9_ 2)​ = 4​r​ 4​, ​ _ A​(2r) = 0 Daher ist x = r ​ 9_ 2​eine globale Maximumstelle von ​ _ A​und damit auch von A. ƒƒAus der Nebenbedingung ergibt sich: y = ​ 9 _____ 4​r​ 2​– 2​r​ 2​​= r ​ 9_ 2​. Daher gilt: Das gesuchte Rechteck ist ein Quadrat mit der Seitenlänge r ​ 9_ 2​. L x y x y 2r Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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