Mathematik verstehen 7, Schulbuch

216 11 Die Binomialvertei lung und wei tere vertei lungen Man kann die Binomialkoeffizienten in Form eines Dreiecks anordnen, das man Pascal’sches Dreieck nennt (nach Blaise Pascal, 1623–1662): ​ 2 ​ 1 0 ​ 3​ ​ 2 ​ 1 1 ​ 3​ 1 1 ​ 2 ​ 2 0 ​ 3​ ​ 2 ​ 2 1 ​ 3​ ​ 2 ​ 2 2 ​ 3​ 1 2 1 ​ 2 ​ 3 0 ​ 3​ ​ 2 ​ 3 1 ​ 3​ ​ 2 ​ 3 2 ​ 3​ ​ 2 ​ 3 3 ​ 3​ 1 3 3 1 ​ 2 ​ 4 0 ​ 3​ ​ 2 ​ 4 1 ​ 3​ ​ 2 ​ 4 2 ​ 3​ ​ 2 ​ 4 3 ​ 3​ ​ 2 ​ 4 4 ​ 3​ 1 4 6 4 1 … … In diesem Dreieck spiegeln sich die Eigenschaften des letzten Satzes wider: ƒƒWegen ​ 2 ​ n 0 ​ 3​= ​ 2 ​ n n ​ 3​= 1 steht am linken und am rechten Rand stets 1. ƒƒWegen ​ 2 ​ n k ​ 3​= ​ 2 ​ n n – k ​ 3​ist in jeder Zeile die erste Zahl gleich der letzten, die zweite Zahl gleich der vorletzten, usw. Die Binomialkoeffizienten sind also in jeder Zeile symmetrisch angeordnet. ƒƒWegen ​ 2 ​ n k ​ 3​= ​ 2 ​ n – 1 k – 1 ​ 3​+ ​ 2 ​ n – 1 k ​ 3​erhält man jede Zahl durch Addition der beiden unmittelbar darüber stehenden Zahlen. Im obigen Dreieck ist dies für ​ 2 ​ 4 2 ​ 3​= ​ 2 ​ 3 1 ​ 3​+ ​ 2 ​ 3 2 ​ 3​eingezeichnet. Auf diese Weise kann das Pascal’sche Dreieck beliebig weit fortgesetzt werden. satz (Binomiallehrsatz bzw. Binomischer lehrsatz): Für alle a, b * ℝ und alle n * ℕ* gilt: (a + b)​ ​ n​= ​ 2 ​n 0 ​ 3 ​a​ ​ nb​ ​ 0​+ ​ 2 ​n 1 ​ 3 ​a​ ​ n – 1​ b​ ​ 1​+ ​ 2 ​n 2 ​ 3 ​a​ ​ n – 2​ b​ ​ 2​+ … + ​ 2 ​n n ​ 3 ​a​ ​ 0​ b​ ​ n​ Beweis : (a + b)n = (a + b) · (a + b) ·…· (a + b) 122222222222222223222222222222222245 n Klammerausdrücke Multipliziert man die Klammern miteinander aus, erhält man eine Summe von Ausdrücken der Form ak · bn – k. Jeder Summand ak · bn – k entsteht dadurch, dass man a aus k Klammern, b aus den restlichen n – k Klammern auswählt und die ausgewählten Elemente miteinander multipliziert. Jeder Summand entspricht somit einem Wort, das aus den Buchstaben a und b gebildet wird und in dem a genau k-mal vorkommt. Das es ​ 2 ​ n k ​ 3​Wörter dieser Art gibt, kommt jeder Summand ak · bn – k genau ​ 2 ​ n k ​ 3-​mal vor.  Für n = 2 und n = 3 ergeben sich aus dem Binomiallehrsatz bekannte Formeln: (a + b)2 = ​ 2 ​ 2 0 ​ 3​· a 2 b0 + ​ 2 ​ 2 1 ​ 3​· a 1 b1 + ​ 2 ​ 2 2 ​ 3​· a 0 b2 = a2 + 2ab + b2 (a + b)3 = ​ 2 ​ 3 0 ​ 3​· a 3 b0 + ​ 2 ​ 3 1 ​ 3​· a 2 b1 + ​ 2 ​ 3 2 ​ 3​· a 1 b2 + ​ 2 ​ 3 3 ​ 3​· a 0 b3 = a3 + 3a2 b + 3ab2 + b3 Aufgaben 11 . 31 Erweitere das Pascal’sche Dreieck um drei zusätzliche Zeilen! 11 . 32 Beweise für n * N*: ​ 2 ​ n 0 ​ 3​+ ​ 2 ​ n 1 ​ 3​+ … + ​ 2 ​ n n ​ 3​= 2 n Hinweis : Wähle im Binomiallehrsatz spezielle Werte für a und b! Blaise Pascal (1623 –1662) R Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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