Mathematik verstehen 5, Schulbuch

247 12 . 3 NORMAlvEktORDARstEllUNg EINER GERADEN IN R 2 ; LösUNgsFällE FÜR l INEARE GlEICHUNgssystEME 12 . 3 NORMAlvEktORDARstEllUNg EINER GERADEN IN ​ R ​ 2 ​; LösUNgsFällE FÜR lINEARE GlEICHUNgssystEME Beschreibung einer Geraden durch Punkt und Normalvektor 12 . 49 Die Gerade g geht durch den Punkt P = (3 1 1) und verläuft normal zum vektor ​ ​ _ À n​= (1 1 2). Zeichne die Gerade! LösUNg: Wir zeichnen zuerst den Punkt P und stellen ​ ​ _ À n​als Pfeil von P aus dar. Die Gerade g kann dann normal zu diesem Pfeil durch P gezeichnet werden. Definition Ein vektor ​ ​ _ À n​ heißt Normalvektor der Geraden g , wenn ​ ​ _ À n​zu allen Richtungsvektoren von g normal ist. Wir betrachten eine Gerade g, die durch den Punkt P geht und den vektor ​ ​ _ À n​≠ ​ ​ _ À o​als Normalvektor hat. Für jeden von P verschiedenen Punkt X * ​ R ​ 2 ​gilt: X * g É ​ ​ _ À n​ © ​ ​ _ À PX​ É ​ ​ _ À n​· ​ ​ _ À PX​= 0 É ​ ​ _ À n​· (X – P) = 0 É ​ ​ _ À n​·X = ​ ​ _ À n​·P Insgesamt gilt also: X * g É ​ ​ _ À n​·X = ​ ​ _ À n​·P Diese Äquivalenz gilt aber auch für X = P, da in diesem Fall beide Aussagen wahr sind. BEACHtE : Die Gleichung ​ ​ _ À n​·X = ​ ​ _ À n​·P wird zwar mit hilfe von vektoren angeschrieben, ist jedoch ei- ne gewöhnliche Gleichung zwischen Zahlen, denn auf beiden Seiten der Gleichung steht jeweils ein Skalarprodukt zweier vektoren, also eine reelle Zahl. Die Gleichung ​ ​ _ À n​·X = ​ ​ _ À n​·P kann man in Koordinatenform anschreiben, wenn man ​ ​ _ À n​= ​(n​ 1 ​ 1 ​ n​ 2 ​), X = (x 1 y) und P = (​p​ 1 ​ 1 ​ p​ 2 ​) setzt. Dann geht die Gleichung ​ ​ _ À n​·X = ​ ​ _ À n​·P über in: ​ 2 ​ ​n​ 1 ​ ​n​ 2 ​ ​ 3 ​· ​ 2 ​ x y ​ 3 ​= ​ 2 ​ ​n​ 1 ​ ​n​ 2 ​ ​ 3 ​· ​ 2 ​ ​p​ 1 ​ ​p​ 2 ​ ​ 3 ​ ​n​ 1 ​x + ​n​ 2 ​y = ​n​ 1 ​p​ 1 ​+ ​n​ 2 ​p​ 2 ​ Setzt man zur Abkürzung noch n​ ​ 1 ​p​ 1 ​+ ​n​ 2 ​p​ 2 ​= c, erhält man: ​n​ 1 ​x + ​n​ 2 ​y = c Wir haben somit insgesamt bewiesen: Satz Ist g eine Gerade der Ebene durch den Punkt P = (p​ ​ 1 ​ 1 ​ p​ 2 ​) und ​ ​ _ À n​= ​(n​ 1 ​ 1 ​ n​ 2 ​) ≠ (0 1 0) ein Normalvektor von g, dann gilt für alle X * ​ R ​ 2 ​: X * g É ​ ​ _ À n​·X = ​ ​ _ À n​·P bzw. (x 1 y) * g É ​ n​ 1 ​x + ​n​ 2 ​y = c mit c = ​n​ 1 ​p​ 1 ​+ ​n​ 2 ​p​ 2 ​ Definition Die Gleichung ​ ​ _ À n​·X = ​ ​ _ À n​·P bzw. ​n​ 1 ​x + ​n​ 2 ​y = c nennt man eine Normalvektordarstellung (oder kurz Gleichung ) der Geraden g durch den Punkt P mit dem Normalvektor ​ ​ _ À n​≠ ​ ​ _ À o​. R 1. A. 2. A. 1 2 g P 0 3 1 n g P n X g P n X Nur zu P üfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=