überall Geschichte/Geographie, Leseheft 1
Bohrinsel explodiert – Ölpest im Golf von Mexiko Am 20 April 2010 kam es auf der Erdölplattform „Deepwater Horizon“ im Golf von Mexiko zur schwersten Umweltkatastrophe in der Geschichte der USA Nach einer Explosion auf der Bohrinsel der Firma BP, bei der elf Arbeiter starben, traten aus dem Bohrloch am Tiefseeboden riesige Mengen an Erdöl und Erdgas aus Erst im Juli 2010 konnte das Bohrloch endgültig verschlossen werden Die Strände wurden über Jahre hinweg verschmutzt Trotz der Hilfe von Umweltorganisationen und vieler freiwilliger Helferinnen und Helfer starben Hunderttausende Tiere an den Folgen des Unglücks Eine Erdölplattform (Bohrinsel) ist ein auf Stützen am Meeresboden erbautes Bauwerk, von dem aus Erdöl gefördert wird. Eine Umweltorganisation besteht aus Menschen, welche die Natur (Tiere, Pflanzen und Landschaften) vor Gefahren schützen wollen. Eine sehr bekannte Umweltorganisation ist zum Beispiel Greenpeace . Ein Pelikan namens Tyler Hi! Mein Name ist Tyler. Ich bin ein Pelikan aus dem Golf von Mexiko. Eigentlich war es so ein schöner Tag. Die Sonne schien und ich war satt von den Fischen, die ich im Golf von Mexiko gefangen hatte. Als ich von meinem Nachmittagsschlaf aufwachte, sah ich sofort, dass etwas nicht stimmte. Die Meeres oberfläche war ganz schwarz und glänzte. Als ich versuchte, loszufliegen und nach meinen Freundinnen und Freunden zu sehen, bemerkte ich, dass meine Flügel von einer schwarzen Flüssigkeit ganz verklebt waren. Ich war mitten in einem Ölteppich gefangen! Es war furchtbar. Was ich auch versuchte, das Öl war nicht mehr aus meinen Federn wegzubekommen. Ich konnte nicht mehr fliegen. Fische konnte ich auch keine mehr fangen. Gnadenlos brannte die heiße Sonne auf mich herunter. Zwei Tage und Nächte lang ließ ich mich zur rettenden Küste treiben. Auf meiner Reise sah ich viele Tiere tot im Meer treiben. Sie hatten die Ölpest nicht überlebt. Das Schlimmste war, dass ich nichts zu trinken hatte. Normalerweise können wir Pelikane nämlich Salzwasser trinken. Aber das Wasser war so schmutzig, dass ich vergiftet worden wäre, wenn ich es getrunken hätte. Als ich endlich am Strand ankam, war ich schon ganz schwach vor Durst und Hunger. Ich wäre fast gestorben! Aber ich hatte ein Riesenglück. Eine Helferin der Umweltorganisation Greenpeace namens Lucy brachte mich sofort zu einem Tierarzt. Nachdem ich etwas Wasser und ein spezielles Futter bekommen hatte, wurde ich vom Arzt untersucht. Nach zwei Tagen fühlte ich mich schon viel besser. Während ich von einer Tierpflegerin festgehalten wurde, wurden meine Federn von Lucy mit Seifenwasser abgewaschen. Danach wurden meine Augen und mein Schnabel mit einer weichen Zahnbürste, die eigentlich für Menschen gedacht war, gesäubert. Zum Schluss wurde ich mit einem Hundeföhn getrocknet. Lexikon 5 10 15 20 25 So erlebte Pelikan Tyler die Katastrophe Das vom Erdöl verklebte Gefieder des Pelikans wird vorsichtig gewaschen (USA 2010) 62 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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