überall Geschichte/Geographie, Leseheft 1

Wenn Wasser in der Wüste aus dem Boden sprudelt Wo es in Wüsten Wasser gibt, dort finden Menschen in Oasen ihren Lebensraum In manchen dieser Oasen wird mithilfe von Brunnen Grundwasser an die Oberfläche gepumpt Andere Oasen nutzen das Wasser der Flüsse Auf dieser Seite erfährst du wie in Oasen mit artesischen Brunnen das Wasser von selbst aus dem Boden sprudelt Exil bedeutet, dass ein Mensch nicht in seiner eigentlichen Heimat leben darf. Er lebt meist unfreiwillig in einem anderen Staat. Ordne den Absätzen die richtigen Überschriften zu Schreibe sie auf die Linien – List gegen gierige Trinker – Tunnelbau zur Wasserversorgung – Leben des Pythagoras – Lage der Insel Samos Der Becher den Pythagoras Die griechische Insel Samos liegt in der östlichen Ägäis knapp vor der türkischen Küste. Man findet hier Berge, die bis zu 900 Meter hoch sind. Die Gebirge sorgen auch dafür, dass es relativ viele Niederschläge gibt. Diese sind aber auf der Insel ungleich verteilt. So gibt es auch Orte, an denen Wasserknappheit herrscht. An einem dieser trockenen Orte lebte auch der berühmte Mathematiker Pythagoras. Er wurde um 570 vor Christus als Sohn eines erfolgreichen Kaufmanns geboren und konnte somit eine gute Ausbildung genießen, die ihn zu Studienzwecken nach Ägypten und Babylonien geführt haben soll. Auf Samos arbeitete er als Politiker, Mathematiker und er war auch als Baumeister tätig. Im Jahr 510 vor Christus starb er im Exil, nachdem er Samos nach einem Streit mit dem Herrscher verlassen musste. Zwischen den Städten Samos im Norden und Pythagoreon im Süden liegt ein hoher Berg. Im Norden gibt es viel Wasser, im Süden jedoch nicht. So kam Pythagoras auf die Idee, einen Tunnel zu graben, um die Stadt im Süden mit einer Quelle in Norden zu verbinden. Das war sehr kompliziert, doch der großartige Mathematiker hatte den Verlauf der Tunnelröhre ganz genau berechnet. Natürlich könnte bereits die geringste Abweichung vom Plan das Projekt zum Scheitern bringen. So war Pythagoras sehr besorgt, als er sah, dass seine Arbeiter gierig und vor allem zu viel Wein tranken und die Arbeiten mehr schlecht als recht voran gingen. Doch der schlaue Denker hatte eine Idee. Er erfand einen Becher, der gieriges Einschenken über eine Markierung bestrafte. Dann ergoss sich wie durch Zauberhand der Inhalt über den Trinker, der für seine Unmäßigkeit bestraft wurde. Mit Zauberei hat das allerdings nichts zu tun, sondern mit Naturgesetzen, die Pythagoras erforscht hatte. Sie sind auch die Ursache, dass selbst in der Wüste Quellen sprudeln können, obwohl es dort nie regnet. Quelle: Michael Auer (Autorentext), Wien 2016 Lexikon 1. 5 10 15 20 Artesische Brunnen in der Wüste 54 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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