sprachreif HUM 4/5, Schulbuch

74 „March for Science“ in Hessen − Forscher demonstrieren gegen „Alternative Fakten“ Von dpa/lhe | 20.04.2017 Wissenschaftler aus ganz Hessen wollen am Samstag in Frankfurt und Kassel auf die Straße gehen. Für mehr Forschungsgelder? Nein, für mehr Wahrheitsliebe. „There is no alternative to facts“ − es gibt keine Alternative zu Fakten: Das ist eine der Parolen, mit der am Samstag Wissenschaftler beim „March of Science“ in 514 Städten der Welt auf die Straße gehen wollen − auch in Kassel und Frankfurt. In einer Zeit, in der falsche Angaben als „alternative Fakten“ verteidigt werden, de- monstrieren sie für denWert einer Wissenschaft, die nach geprüfter und überprüfbarer Wahrheit sucht. Damit kontern die Initiatoren die ihrer Meinung nach bedenkliche Entwicklung, dass Behauptun- gen aufgrund „diffuser Gefühle“ zunehmend die sachliche Diskussion verdrängten. Dieser Trend sei nicht nur in den USA durch die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten offenkundig ge- worden. Er lasse sich auch in Deutschland und in vielen anderen Ländern beobachten. 3.000 Teilnehmer in Frankfurt angemeldet Für Frankfurt haben die Organisatoren zum „March for Science“ 3.000 Teilnehmer angemel- det, wie die Polizei am Donnerstag sagte. Der Protestzug führt vom alten Uni-Campus an der Bockenheimer Warte zu einer Abschlusskundge- bung auf dem Römerberg. Als Redner sind die Uni-Präsidenten von Frankfurt und Gießen, Bir- gitta Wolff und Joybrato Mukherjee, angekün- digt. Auch Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feld- mann (SPD) will sich an die Demonstranten richten. In Kassel wird die Kundgebung am Be- belsplatz stattfinden. Hier werden weniger als 100 Teilnehmer erwartet. In Deutschland finden insgesamt in 21 Städten Aktionen statt. Eingela- den sind auch Nicht-Wissenschaftler. Bewegung aus den USA „Forschen statt Faken“ heißt es auf der Home- page der deutschen „March for Science“-Aktion. Die Initiative geht auf US-Wissenschaftler zu- rück, die sich nach der Wahl Trumps zum Präsi- denten zusammengeschlossen haben. Trump leugnet den Klimawandel und hat angekündigt, Forschungseinrichtungen und Universitäten Gelder zu entziehen. Der Begriff „Alternative Fakten“ wurde weltweit bekannt, als seine Beraterin Kellyanne Conway ihn benutzte. Sie verteidigte mit dieser Wort- wahl, dass ein Sprecher des Weißen Hauses nachweislich übertriebene Besucherzahlen für die Amtseinführung genannt hatte. QUELLE: http://www.hessenschau.de/gesellschaft/wissenschaftlerdemonstrierengegenalternativefakten, marchforscience100.html; (abgerufen am 28.05.2017) 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 Zwischenstopp Sie haben sich mit folgenden Teilkompetenzen auseinandergesetzt: • den Umgang von Medien mit Informationen beschreiben und kommentieren können • über „Fake News“ und „Alternative Fakten“ sprechen können • über Ihre Verantwortung als Nutzerin/Nutzer sprechen können Reflexion Medien 2  Nu r zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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