sprachreif HUM 4/5, Schulbuch

154 Idealismus passé Ohnehin kann man von Jammern auf hohemNi­ veau sprechen in einem Land, in dem auch nach jüngsten Umfragen (etwa von Karmasin Rese­ arch & Identity) die Hälfte der Bevölkerung und ein Drittel der jungen Menschen ehrenamtlich tätig sind. Dennoch hat sich etwas verändert. „Die Jungen wollen keine idealistischenWeltver­ besserer mehr sein“, zitiert Jugendforscher Matthias Rohrer die Äußerung einer Kollegin. Rohrer leitete eine Studie des Instituts für Ju­ gendkulturforschung, die die Motive und auch die Barrieren Jugendlicher, sich freiwillig und uneigennützig für etwas einzusetzen, einer ge­ naueren Betrachtung unterzog. „Engagement der Zukunft: Neue Helden!?“ nennt sich die Re­ präsentativerhebung, für die 300 Schüler und Auszubildende befragt wurden. Auch hier gab jeder Dritte an, sich schon in irgendeiner Form freiwillig engagiert zu haben. Von den restlichen zwei Dritteln schloss die Hälfte zukünftiges En­ gagement nicht aus. Der Zugang der Jüngeren unterscheidet sich jedoch aus Rohrers Sicht durch zwei Faktoren: Zum einen soll das persön­ liche Engagement auch einen konkreten Nutzen bringen. „Man hilft nicht mehr nur um des Hel­ fens willen. Das Helfen soll einen Benefit haben, der durchaus idealistischer Art sein kann, aber auch materieller oder emotionaler Art.“ Zum an­ deren wünschten sich junge Menschen heute un­ verbindlichere und kurzfristigere Formen des Engagements als die Tätigkeit in Vereinen, Ju­ gendorganisationen, Parteien, Bürgerinitiativen oder Kirchen. Beide Tendenzen – sowohl zum lebensprakti­ schen Nutzen als auch zur Kurzfristigkeit – spie­ geln sich für Rohrer auch in den derzeitigen Klimastreiks der Schüler 2 wider. „Streiks, De­ monstrationen und alle projektgebundenen For­ men von Engagement, die mit klaren Zielen ver­ bunden sind, sind für junge Menschen attraktiver, als sich an Organisationen zu binden, die mit regelmäßigen Verpflichtungen einherge­ hen.“ Warum langfristiges Engagement weniger interessant ist, wird in der Studie ebenfalls erho­ ben – mit überraschenden Ergebnissen. So gibt rund die Hälfte der Jugendlichen an, gar nicht zu wissen, wo sie sich engagieren könnten. Keine Zeit für Engagement Knapp weniger behaupten, es fehle an interes­ santen Möglichkeiten für junge Menschen, um sich zu engagieren. Diese hohen Prozentsätze hätten in einem Land wie Österreich nichts mit den grundsätzlichen Möglichkeiten zu tun, sagt Jugendforscher Matthias Rohrer. „An Angebo­ ten fehlt es sicher nicht. Aber es gibt offenbar bei den Kommunen und in den traditionellen Frei­ willigenorganisationen ein Problem bei der Kommunikation ihres Angebots und auch bei der jugendadäquaten Gestaltung.“ Auch die zeit­ lichen Ressourcen dürften eine Rolle spielen. Im­ merhin gibt die Hälfte aller Befragten an, neben der Schule oder Arbeit keine Zeit mehr für frei­ williges oder ehrenamtliches Engagement zu ha­ ben. QUELLE: https://diepresse.com/home/science/5608162/Jugendforschung_ManhilftnichtmehrnurumdesHelfenswillen?from=suche.intern.portal; (abgerufen am 18.04.2019) 1 gesättigt, selbstzufrieden 2 Freitagsdemonstrationen „Fridays for Future“ für den Klimaschutz, inspiriert von der jungen schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 Eine Meinungsrede schreiben Schritt 2: Verfassen Schritt 2: Eine Meinungsrede verfassen Einleitung Wie Sie bereits wissen, ist das Ziel der Einleitung bzw. des Einstiegs Ihrer Meinungsrede, die Aufmerksamkeit Ihres Publikums zu gewinnen. Dazu gibt es unterschiedliche Strategien: Sprachwerkzeug: Beginn einer Rede Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Mitschülerinnen und Mitschüler! Mitschülerinnen und Mitschüler! Freundinnen und Freunde! Jugendliche! Mein Anliegen ist … Haben Sie sich schon einmal Gedanken … gemacht, … Wenn Sie Nachrichten von … hören, … Sprechen wir über … Schreiben 5  Nur zu Prüfzwec en – Eigentum des Verlags öbv

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