sprachreif HUM 4/5, Schulbuch

153 Eine Meinungsrede schreiben Schritt 1: Planen beläuft sich der Anteil auf 46 bis 50 Prozent. Die höchste Beteiligungsquote (57 %) weisen die 60- bis 69-Jährigen auf – also jene, die sich auch nach Ende ihrer Erwerbsarbeit mit gemeinnützi­ gen Aktivitäten einbringen wollen und können. Dies trifft sowohl auf eine ehrenamtliche Funk­ tion als auch auf die Nachbarschaftshilfe zu. Selbst von den 70- bis 79-Jährigen beteiligen sich noch viele im Freiwilligenengagement (43 %). Aber sogar bei den über 80-Jährigen ist ein Viertel in der einen oder anderen Form der Freiwilligentätigkeit noch aktiv. Untersuchungen zeigen, dass in der Freiwilli­ genarbeit Fähigkeiten wie Verantwortungs­ bereitschaft, rhetorische Fähigkeiten, organi­ satorisches Talent, Teamfähigkeit oder Führungsqualität trainiert werden. Zahlreiche Unternehmen berücksichtigen freiwilliges En­ gagement bei Bewerbungen. Freiwilligenarbeit verbessert für jüngere Menschen deshalb auch die persönlichen Arbeitsmarkt- und Karrier­ echancen. Tätigkeiten in der Freiwilligenarbeit können zudem neue soziale Kontakte bringen, ein aktives gesellschaftliches Leben fördern und die Lebensqualität erhöhen. Studien dokumen­ tieren den engen Zusammenhang zwischen Frei­ willigenarbeit und Gesundheit. Freiwilliges Engagement kann sich positiv auf den Gesund­ heitszustand, das Wohlbefinden und das Selbst­ wertgefühl, insbesondere auch im Alter auswir­ ken. Beweggründe für die Freiwilligentätigkeit Österreichs Freiwillige bewegen viel. Und das aus höchst unterschiedlichen Motiven. Die wichtigsten Motive für Freiwilligenarbeit sind: anderen Menschen helfen (90 Prozent), Spaß am Engagement haben und etwas Nützliches zum Gemeinwohl beitragen (jeweils 82 Prozent), mit Menschen in Kontakt kommen sowie eigene Fä­ higkeiten und Kenntnisse einbringen (je 74 Pro­ zent), selbst aktiv bleiben (71 Prozent), sich für eine wichtige Sache engagieren (68 Prozent), da­ zulernen (65 Prozent) oder es bringt mir selbst einen Nutzen (64 Prozent). Die Vielfalt der Mo­ tive und Antriebskräfte widerspiegelt sich in ei­ ner vielfältigen und bunten Freiwilligen-Kultur. QUELLE: http://www.freiwilligenweb.at/de/freiwilligesengagement/%C3%B6sterreich; (abgerufen am 18.04.2019) 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 Infobox: Formelle Freiwilligenarbeit bzw. Ehrenamt: Dabei handelt es sich um unbezahlte Leistungen in Organisationen und Vereinen (z. B. Freiwillige Feuerwehr, Rettungsdienste, Sozialeinrichtungen, Sportvereine, Kulturvereine, Umweltvereine, Kirche etc.). Informelle Freiwilligenarbeit bzw. Nachbarschaftshilfe: Sie erfolgt ebenfalls unbezahlt im privaten Umfeld außerhalb des eigenen Haushaltes. Dazu zählen z. B. Amtswege erledigen, Unterstützung bei Haus- und Gartenarbeiten, persönliche Unterstützung etc. QUELLE: http://www.freiwilligenweb.at/de/freiwilligesengagement/%C3%B6sterreich; (abgerufen am 18.04.2019) Jugendforschung: „Man hilft nicht mehr nur um des Helfens willen“ Von Erika Pichler | 05.04.2019 Passt uneigennütziges Engagement noch zur Lebenswelt junger Menschen? Und was sagt es aus, wenn Schüler für den Klimaschutz streiken, aber vor langfristigen Verpflichtungen zurückschrecken? Die heutige Jugend denke nur noch an sich selbst, ist oft zu vernehmen. Sie sei stromlinien­ förmig, materialistisch und nicht mehr bereit, sich zu engagieren, findet mancher Alt-Achtund­ sechziger, auch wenn er selbst inzwischen vom jungen Wilden zum saturierten 1 Bürger mutiert ist. Dass österreichische Jugendliche heute ande­ re gesellschaftliche Rahmenbedingungen vorfin­ den als die stabilitätsgeprägten Babyboomer, wird von Nostalgikern gern ausgeblendet. 2 4 6 8 10 Schreiben Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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