sprachreif HUM 4/5, Schulbuch

114 Tragen Sie Ihre Hip-Hop-Version in der Gruppe vor. Der deutsche Werbetexter Thomas Kuhn hat den Erlkönig neu interpretiert und in Jugendsprache „übersetzt“. Lesen Sie seine jugendsprachliche Interpretation auf http://thomas-kuhn.com/Langenscheidt-Copy und vergleichen Sie Ihre Fassung mit der von Thomas Kuhn. Standardsprache, Umgangssprache und Dialekt C A11  A12  Ó 4jp62e Merkenswert: Sprachvarietäten Soziolekte, Dialekte, Umgangssprache und Standardsprache sind Varietäten einer Sprache. Die Übergänge sind oft fließend. Der Begriff Soziolekt bezeichnet eine Gruppensprache, die von den Mitgliedern einer sozialen Gruppe (z. B. Jugendliche oder Berufsgruppen wie Medizinerinnen und Mediziner, Juristinnen und Juristen, Seeleute, Bergleute) gesprochen wird. Diese Sprache wird meist nur innerhalb der Gruppe in ihrer Gesamtheit verstanden, dient der Identifikation und unterstützt das Gefühl der Gruppenzugehörigkeit. Standardsprache ist, vereinfacht gesagt, das Deutsch, das in der Schule gelernt, in der geschriebenen Sprache verwendet und in den Nachrichten gesprochen wird. Genauer gesagt ist Standardsprache gekennzeichnet von Normen in Bezug auf Wortbedeutungen, Rechtschreibung und Grammatik. Sie wird von allen Mitgliedern einer Sprachgemeinschaft – z. B. in Österreich, in Deutschland und in der Schweiz – verstanden. Die Standardsprache umfasst selbst verschiedene Varietäten: Österreichisches Deutsch und Schweizer Hochdeutsch sind beispielsweise Standardvarietäten. Umgangssprache ist unsere Alltagssprache. Sie hat einen starken mündlichen Charakter, wird aber auch in der schriftlichen Kommunikation im privaten Umfeld verwendet (z. B. bei Textnachrichten über Messen­ ger). Umgangssprache kann von den standardisierten Regeln (z. B. der Grammatik) abweichen. Der Übergang zum Dialekt ist fließend. Dialekte sind regionale oder lokale Varietäten einer Sprache. Der synonyme Begriff „Mundart“ verweist auf den starken mündlichen Charakter. Dialekte unterscheiden sich von der Standardsprache – vor allem durch die lautliche Umsetzung von Wörtern, aber z. B. auch durch Satzbau und Wortbedeutungen. Benennen Sie Begriffe in der Ballade Der Erlkönig , die Sie in der Umgangssprache nicht verwenden würden. Lesen Sie den Erlkönig in der Gruppe in Ihrem Dialekt (alternativ in einem Dialekt Ihrer Wahl) laut vor, ohne die Dialektversion zu verschriftlichen. Markieren Sie Stellen in der Ballade, an denen die spontane Übertragung in den Dialekt möglicherweise schwerer fällt. Vergleichen und besprechen Sie diese Stellen im Plenum. Zwischenstopp Sie haben sich mit folgenden Teilkompetenzen auseinandergesetzt: • monologisches und dialogisches Sprechen in Prüfungssituationen unterscheiden können • auf die jeweilige Situation im Prüfungsgespräch eingehen können • sich mit einigen Strategien auseinandersetzen, die beim monologischen Sprechen in Prüfungssituatio­ nen hilfreich sind • Soziolekte und Dialekte anwenden können • Sprachvarietäten unterscheiden können A13  C A14  Zuhören und sprechen 4  Nur zu Prüfzwecken – Eige tum des Verlags öbv

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