sprachreif HUM 4/5, Schulbuch

111 Monologisches Sprechen in der Prüfungssituation Beim monologischen Sprechen während der Matura wird von Ihnen gefordert, sich zu einer Aufgabenstellung bzw. zu einem bestimmten Thema zu äußern. Gerade beim monologischen Sprechen ist eine gute Vorbereitung und Gliede­ rung des Gesagten wichtig, um Ihre Kenntnisse klar und deutlich kommunizieren zu können. Häufiges Abschweifen, Gedankensprünge und eine stockende Sprechweise wirken nicht professionell und vermitteln den Eindruck, Sie seien mit dem Thema wenig vertraut. Egal, ob Sie Ihre Diplom­ arbeit präsentieren oder zu einer Aufgabenstel­ lung sprechen sollen, nützen Sie Ihre Vorberei­ tungszeit für das Erstellen einer klaren Gliederung mit wichtigen Schlüsselwörtern als Hilfestellungen während Ihres Vortrages. Filtern Sie die für Sie wichtigen Kernaspekte heraus und versuchen Sie nicht, alles wiederzugeben. Beim monologischen Sprechen ist es Ihre Aufgabe, eine Auswahl zu treffen und den Zuhörerinnen und Zuhörern die wichtigsten Elemente klar zu schildern. Suchen Sie sich eine der bisher kennengelernten Literaturepochen aus und gestalten Sie auf einer A4-Seite eine klare, für Sie übersichtliche Gliederung, mit deren Hilfe Sie mindestens drei Minuten lang über diese Epoche sprechen können. Hören Sie sich als Klasse einige dieser Vorträge an und geben Sie Feedback. Achten Sie dabei besonders darauf, ob wichtige Aspekte behandelt werden, die Reihenfolge der Inhalte gut gewählt ist und ob die Vortragende/der Vortragende beim Thema bleibt. Häufige Schwierigkeiten beim monologischen Sprechen Schülerinnen und Schüler fürchten sich beim monologischen Sprechen am meisten vor den folgenden Schwierigkeiten: ein Blackout zu haben, den Faden zu verlieren, sich an einzelne wichtige Details nicht erinnern zu können und vom eigentlichen Thema abzuschweifen. Mit den folgenden Strategien gelingt es Ihnen wahrscheinlich, diese Probleme zu vermeiden oder im Ernstfall souverän mit ihnen umzugehen. •• Blackout – Seien Sie ehrlich! Wenn Sie in Ihrem Vortrag plötzlich vor dem „völligen Nichts“ stehen, teilen Sie dies der Prüferin oder dem Prüfer mit. Anstatt schweigend dazustehen, erklären Sie kurz, dass Sie nervös sind und gerade einen Aussetzer haben. In den meisten Fällen wird die Prüferin oder der Prüfer Ihnen auf die Sprünge zu helfen versuchen. Ansonsten wiederholen Sie in Kürze, was Sie direkt vor dem Blackout gesagt haben, und tasten Sie sich davon ausgehend erneut an das Thema heran. •• Den Faden verlieren – Paraphrasieren! Nahezu allen Vortragenden passiert es ab und zu, dass sie den Faden verlieren und nicht mehr weiter wissen. Sollte das bei Ihnen vorkommen, hilft es in den meisten Fällen, erneut anzusetzen und das Gesagte in anderen Worten zu ergänzen. Sollte Ihnen partout nicht einfallen, womit Sie eigentlich weitermachen wollten, gehen Sie zu dem nächsten Punkt auf der Liste und ergänzen Sie notfalls das, was Sie ausgelassen haben, später. •• Wichtige Details vergessen: Unnötiges streichen und Eselsbrücken einrichten! Nicht alle Daten und Fakten sind es wert, in Ihrem Vortrag erwähnt zu werden. Darüber hinaus stellen zu viele Kleinigkeiten eine häufige Fehlerquelle dar, denn wenn Sie Details erwähnen, sollten sie A3  Zuhören und sprechen Nur zu Prüfzw cken – Eigentum des Verlags öbv

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