sprachreif HUM 3, Schulbuch

91 Geben Sie den Inhalt des folgenden Abschnitts mit eigenen Worten in max. zwei Sätzen wieder: A35  Apropos Schule: Manche orten hier die Wurzel allen Übels, wo Kinder früh lernen, sich einem standardisierten System anzupassen. Gleichzei­ tig wird der Ruf nach kritischen, neugierigen und engagierten jungenMenschen immer lauter. Das spießt sich, ist FamilienpsychologinTheresia Kosicek (www.psyconsult.at) überzeugt. „Die Aufforderung: ‚Spure so wie das System es will und hinterfrage gleichzeitig kritisch!‘ zu erfüllen, ist schwierig.“ Für die Expertin stellt sich die Fra­ ge: „Darf ich in diesem Bildungssystem, das Menschen ‚bildet‘, tatsächlich überlegen, was mir Freude macht, was mich erfüllt – oder werde ich angehalten, mir zu überlegen, was mich am ehes­ ten vorwärts bringt? Und oft sind es nicht die Worte, die Kinder hören, sondern die Rahmen­ bedingungen, Zugangsbestimmungen zu Ausbil­ dungen oder Benotungsschlüssel, die ihnen ‚bei­ bringen‘, was zählt.“ […] 96 98 100 102 104 106 108 110 112 Geben Sie den Inhalt des folgenden Abschnitts mit eigenen Worten in max. zwei Sätzen wieder: A36  Doch wogegen eigentlich rebellieren? Die Mehr­ heit der Jugend hat eine behütete Kindheit mit allen Freiheiten erlebt. „Gott sei Dank mussten wir nicht mehr mit dem aufwachsen, was unsere Elterngeneration teils noch erlebt hat“, sagt Poli­ tiker Schmid. Sprüche von Alt-68ern kennt er gut, einige davon kamen auch von seinem Vater. Politisiert hat ihn aber etwas anderes: In seiner Schulzeit in Kärnten erhöhte die dortige Kantine ihre Preise, Supermarkt war keiner in der Nähe. Die Schüler des Gymnasiums am Lande hatten keine Alternative. Aber Schmid hatte eine Idee: Er mobilisierte Schüler, sie boykottierten die Kantine. Nach einigen Tagen rief der Betreiber an, setzte sich mit den Schülern an einen Tisch und verhandelte. „Das war das erste Mal, wo ich gemerkt habe, okay, du kannst etwas verändern.“ Angst vor Veränderung und die Suche nach Ori­ entierung dominieren heute dennoch die Denk­ weise vieler junger Menschen. Vermeintliche Si­ cherheit finden sie im Privaten: 2015 wurden um neun Prozent mehr Ehen geschlossen als im Jahr davor. 40.812 Eheschließungen gab es vergange­ nes Jahr in Österreich – so viele wie seit 20 Jah­ ren nicht mehr. Hochzeit, Wohnung, Auto, Fa­ milie, Urlaube: Was medial gerne als Rückzug ins Biedermeier-Zeitalter bezeichnet wird, gefällt nicht allen. So mancher Arbeitgeber hat ein Pro­ blemmit den Ansprüchen und Forderungen der Berufseinsteiger. 114 116 118 120 122 124 126 128 130 132 134 136 138 140 142 Einen Leserbrief schreiben Schritt 1: Planen Schreiben Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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