sprachreif HUM 3, Schulbuch

79 Biografien und Autobiografien Die Textform der Biografie und Autobiografie wird Ihnen im Deutschunterricht bereits das eine oder andere Mal begegnet sein. So haben Sie bestimmt bereits mehrere (Kurz)Biografien von bekannten Autorinnen oder Autoren gelesen, um sich über ihr Leben zu informieren. Manche von Ihnen haben vielleicht schon die Autobiografie einer berühmten Person, die Sie fasziniert, zur Hand genommen. Prinzipiell beschreiben Biografien das Leben eines Menschen aus Sicht einer anderen Person, während bei Autobiografien eine Person ihre eigene Lebensgeschichte wiedergibt. Lesen Sie die folgende Kurzbiografie der Schriftstellerin Christine Nöstlinger (1936–2018), die die Kinder- und Jugendliteratur revolutionierte. Diskutieren Sie mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner, was an diesem Text typisch für die Textform der Biografie ist. Infobox: Christine Nöstlinger Christine Nöstlinger wurde 1936 in Wien geboren, wo sie bis zu ihrem Tod 2018 lebte. Aufgewachsen im Arbeitermilieu der Wiener Vorstadt, studierte sie nach der Matura Gebrauchsgrafik an der Akademie für Angewandte Kunst. Sie heiratete und bekam zwei Töchter. Nöstlinger schrieb zunächst für Tageszeitungen, Magazine und den ORF. 1970 erschien ihr erstes Kinderbuch ›Die feuerrote Friederike‹, das sie auch selbst illustrierte. Seitdem war ihre Produktivität ungebrochen: Jedes Jahr erschienen Bilder-, Kinder- und Jugendbücher aus ihrer Feder in diversen Verlagen. Christine Nöstlinger wurde für ihre Bücher mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis, dem Friedrich-Bödecker-Preis, dem Österreichischen Staatspreis, dem Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien und der Hans-Christi­ an-Andersen-Medaille. Mit ihren ersten beiden Büchern, ›Die feuerrote Friederike‹ […] und ›Wir pfeifen auf den Gurkenkönig‹, läutete sie gewissermaßen eine neue Zeit in der Kinderliteratur ein. Beide Bücher stehen im Kontext der antiautoritären Bewegung nach 1968. In ihren folgenden Bänden führte Christine Nöstlinger konsequent das Durchbrechen sprachlicher und thematischer Tabus fort. Ihre Erzählungen sind von diesem neuen Stil geprägt und zeichnen sich durch eine Sprache aus, die nah an der jeweiligen Zielgruppe ist. Thematisch verarbeitet sie Alltagsgeschehen. Immer wieder tauchen aber auch das Aufbegehren gegenüber jeglicher Art von Autorität auf, das ungenierte Ansprechen von Sexualität und anderen Tabuthemen. […] QUELLE: https://www.dtv.de/autor/christine-noestlinger-3/ ; (abgerufen am 30.07.2018) A11  B Unterschiedliche stilistische Darstellungsformen von Auto(Biografien) Auto(Biografien) sind faktuale, also auf realen Details basierende Texte, die in stilistisch unterschied­ lichen Erscheinungsformen vorkommen. Sie können sehr sachlich und nüchtern verfasst sein oder tatsächliche Ereignisse emotionsgeladen und anekdotenhaft wiedergeben, also einen eher berichten­ den oder eher erzählenden Stil haben. Die gewählte Darstellungsform ist abhängig von der Intention der Autorin/des Autors und vom Zielpublikum. Es ist schwierig, allgemeingültige „Kennzeichen“ für diese Textform zu nennen, da Sie unterschiedlichsten Darstellungsformen begegnen können. Lesen Sie den Beginn von Christine Nöstlingers autobiografischem Roman Maikäfer, flieg! und geben Sie anschließend in fünf bis acht Sätzen wieder, was Sie dem Text inhaltlich in Bezug auf Nöstlingers Leben entnehmen können. A12  Lesen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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